Anlagestrategien

Welche Anlagestrategie ist die richtige...?

...erste Schritte zum Vermögensaufbau
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Anlagestrategien

Du hast etwas Erfahrung mit der Investition deines Kapitals gesammelt und die ersten Fonds, ETF’s oder Aktien gekauft und verkauft? Schnell wirst du merken, dass es sinnvoll ist, mit verschiedenen Anlagestrategien an die Investition deines Kapitals heranzugehen. Gerade wenn dein Portfolio etwas größer geworden ist oder du in verschiedene Sparpläne investierst, wird es Zeit dein Portfolio etwas breiter aufzustellen. 

Eine Anlagestrategie ist wichtig, weil sie hilft, das Risiko zu minimieren, Ziele zu definieren und den Erfolg von Anlageentscheidungen zu messen. Eine gut entwickelte Anlagestrategie bietet eine strukturierte und systematische Herangehensweise an das Investieren und hilft, emotional getriebene Entscheidungen zu vermeiden. Außerdem bietet eine Anlagestrategie die Möglichkeit, das Kapital auf eine Vielfalt von Anlageinstrumenten zu verteilen, um das Portfolio zu diversifizieren und das Risiko zu minimieren.

Ohne eine Anlagestrategie ist es schwieriger, finanzielle Ziele zu erreichen und das Investitionsrisiko zu kontrollieren.

Was versteht man unter Anlagestrategien?

Eine Anlagestrategie ist ein strukturierter, langfristiger Plan, der als Leitfaden für alle Investitionsentscheidungen eines Anlegers dient, um seine finanziellen Ziele zu erreichen. Sie bildet das Fundament jeder professionellen Geldanlage. Die Strategie legt fest, wie das Kapital auf verschiedene Anlageklassen (wie Aktien, Anleihen, Immobilien oder Rohstoffe) allokiert werden soll, um eine optimale Balance zwischen erwarteter Rendite und akzeptablem Risiko zu finden.
Zentrale Faktoren bei der Definition einer Anlagestrategie sind das persönliche Anlageziel (z. B. Vermögensaufbau oder Kapitalerhalt), der verfügbare Anlagehorizont und die individuelle Risikobereitschaft. Bekannte Strategieansätze reichen von konservativ (fokussiert auf Sicherheit und Kapitalerhalt) über ausgewogen bis hin zu wachstumsorientiert oder dynamisch (mit Fokus auf höhere Renditen bei höherem Risiko). Die Strategie hilft dabei, rationale Entscheidungen zu treffen und emotionale Reaktionen auf kurzfristige Marktschwankungen zu vermeiden.

erste Schritte...

Eine Anlagestrategie aufzustellen, umfasst die folgenden Schritte:

  1. Ziele definieren: Bevor du mit dem Investieren beginnst, ist es wichtig, deine finanziellen Ziele zu definieren, wie z.B. Altersvorsorge, Kinderbildung oder Anschaffung einer Immobilie.
  2. Risikotoleranz bestimmen: Überlege, wie viel Risiko du bereit bist einzugehen, um deine Ziele zu erreichen. Dies beeinflusst die Art der Anlageinstrumente, die du auswählen kannst.
  3. Portfolio diversifizieren: Verteile dein Kapital auf eine Vielzahl von Anlageinstrumenten, wie Aktien, Anleihen, Fonds und Immobilien, um das Portfolio zu diversifizieren und das Risiko zu minimieren.
  4. Anlageinstrumente auswählen: Wähle Anlageinstrumente, die deinen Zielen und deiner Risikotoleranz entsprechen.
  5. Überwachen und anpassen: Überwache regelmäßig dein Portfolio und passe es an, wenn nötig, um sicherzustellen, dass es den Zielen und deiner Risikotoleranz entspricht.

Es ist wichtig zu beachten, dass es keine einzige „richtige“ Anlagestrategie gibt und dass deine Strategie an deine individuellen Umstände angepasst werden sollte.

Individuelle Anlagestrategien

Die Anlagestrategie bildet die Grundlage jeder erfolgreichen Kapitalanlage und wird maßgeblich vom individuellen Chancen-Risiko-Profil bestimmt. Ein zentrales Kriterium ist der Anlagehorizont. Junge Investoren profitieren von einer langen Zeitspanne, die oft mit geringerem liquiden Mittelbedarf einhergeht. Obwohl sie anfangs meist wenig Kapital besitzen, ermöglicht ihnen der weite Horizont die Übernahme höherer Risiken für eine potenziell attraktivere Rendite. Ihre Anlagestrategie ist typischerweise dynamisch und fokussiert auf risikoreichere Anlageklassen wie Aktien, ETFs und Fonds. Hingegen muss die ältere Generation eine konservative Anlagestrategie wählen, bei der die Kapitalerhaltung und der Werterhalt des vorhandenen Vermögens im Vordergrund stehen. Hier dominieren sicherheitsorientierte Produkte wie Festgelder und Sparbriefe das Portfolio. Die Auswahl der passenden Anlagestrategie hängt letztlich immer vom persönlichen Anlageziel ab – höhere Ambitionen erfordern zwingend höhere Risiken. Der Schlüssel zum Erfolg liegt darin, die einmal gewählte Strategie – ob konservativ oder dynamisch – diszipliniert und langfristig einzuhalten.

konservative Strategie

Konservative Anlagestrategie

  • Ziel: Der Kapitalerhalt und die Sicherung des vorhandenen Vermögens stehen im Vordergrund.
  • Risiko: Gering bis moderat. Der Anleger möchte Wertschwankungen (Volatilität) weitestgehend vermeiden.
  • Anlagehorizont: Flexibel, oft mittelfristig (wenige Jahre).
  • Anlageklassen: Fokus auf sichere, ertragsarme Anlagen. Dazu zählen Sparbriefe, Tages- und Festgelder, als sehr sicher geltende Staatsanleihen (Bonds) oder risikoarme Mischfonds. Die Rendite ist hier geringer, aber stabiler.

dynamische Strategie

Dynamische Anlagestrategie

  • Ziel: Maximales Wachstum und die Erzielung einer hohen Rendite (Vermögensaufbau).
  • Risiko: Hoch. Der Anleger ist bereit, hohe Wertschwankungen und temporäre Verluste in Kauf zu nehmen.
  • Anlagehorizont: Langfristig (mindestens 5 bis 10 Jahre), um Phasen von Kursrückgängen aussitzen zu können.
  • Anlageklassen: Dominanz von wachstumsstarken und risikoreichen Anlagen. Dazu gehören insbesondere Aktien, Aktien-ETFs, risikoreichere Fonds oder Investitionen in Schwellenländer.

Anlagestrategien vorgestellt

In der Theorie kann man drei Klassen von Anlegern unterscheiden. Der konservativen Anleger, welcher die Sicherheit seines angelegten Kapitals über die Rendite stellt. Den ausgewogenen Anleger, der neben einem großen Sicherheitsanteil auch durch Beimischungen in seinem Portfolio ein gewisses Maß an Risikobereitschaft besitzt. Die dritte Klasse der Anleger sind die dynamischen, meist jüngeren Anleger, welche sich bewusst für ein hohes Chancen-Risiko-Profil entscheiden. Gerade in den letzten Jahren sehen wir hier viel Kryptojünger, die Ihr gesamtes Kapital in diese aufstrebenden Anlageklassen setzen, welches durch den einfachen Zugang der Märkte durch die NEO-Broker begünstigt wurde.

Buy & Hold Strategie

Eine der bekanntesten Strategien, welche unter anderem von Warren Buffett propagiert wurde. Andrè Kostolany interpretierte diese Strategie mit den Worten: „Kaufen Sie Aktien, nehmen Sie Schlaftabletten“.

Die Buy & Hold Strategie ist eine langfristig orientierte Anlagestrategie, bei der Anleger Aktien oder andere Wertpapiere über einen längeren Zeitraum halten, anstatt sie regelmäßig zu verkaufen und zu kaufen. Die Idee hinter der Buy & Hold Strategie ist, dass Aktienmärkte langfristig wachsen und dass Anleger auf lange Sicht höhere Renditen erzielen können, wenn sie ihr Kapital in Aktien investieren und es über einen längeren Zeitraum halten.

Mit der Buy & Hold Strategie kann es jedoch auch zu kurzfristigen Schwankungen und Verlusten kommen, insbesondere während wirtschaftlicher Abschwünge oder Marktturbulenzen. Daher sollten Anleger, die die Buy & Hold Strategie verfolgen, bereit sein, das Risiko zu tragen und ihre Anlagen über einen längeren Zeitraum zu halten, um von den langfristigen Wachstumschancen zu profitieren.

Anleger-typ
  • Langfristanleger: Personen mit einem sehr langen Anlagehorizont (10+ Jahre), die Kapital für die Altersvorsorge oder den Vermögensaufbau ansparen.
  • Passive Investoren: Anleger, die minimalen Zeitaufwand für die Verwaltung ihrer Anlagen betreiben möchten.
  • Disziplinierte Anleger: Investoren mit hoher Risikotoleranz und psychologischer Stärke, die Kurseinbrüche ohne Panikverkäufe aushalten.
  • Kostenbewusste Anleger: Personen, die aufgrund der geringen Transaktionshäufigkeit Kosten sparen und den Zinseszinseffekt maximieren wollen.
  • Einsteiger: Aufgrund der relativen Einfachheit und der guten Eignung in Kombination mit ETFs.

Index-Strategie

Die Index-Strategie, auch bekannt als passives Investieren, zielt darauf ab, die Marktrendite eines gesamten Finanzindexes zu erzielen, anstatt zu versuchen, den Markt durch die Auswahl einzelner Wertpapiere zu schlagen. Sie basiert auf der Überzeugung, dass aktiv gemanagte Fonds langfristig kaum in der Lage sind, die durchschnittliche Performance eines breiten Indexes nach Abzug der Kosten zu übertreffen.

Das zentrale Werkzeug dieser Anlagestrategie sind Exchange Traded Funds (ETFs). Diese Fonds bilden die Zusammensetzung eines Index (wie den MSCI World oder DAX) exakt nach. Der Anleger kauft somit kostengünstig einen Korb aus Tausenden von Aktien oder Anleihen und erreicht automatisch eine hohe Diversifikation.

Die Index-Strategie ist eine Form des Buy and Hold-Ansatzes, da die ETFs langfristig gehalten werden. Dies reduziert die Transaktionskosten erheblich und minimiert emotionale Fehlentscheidungen. Sie ist ideal für Anleger mit einem langen Anlagehorizont, die Wert auf Einfachheit und Kostenkontrolle legen, um einen stetigen Vermögensaufbau zu erzielen.

Anleger-typ
  • Der Passive Anleger (geringer Zeitaufwand): Er möchte nicht aktiv Einzelaktien auswählen oder Märkte timen, sondern legt Wert auf eine einfache, automatisierte und zeitsparende Verwaltung seiner Anlagen (oft über Sparpläne).
  • Der Langfristanleger: Er hat einen langen Anlagehorizont (typischerweise 10+ Jahre) und vertraut auf die langfristige, durchschnittliche Wachstumsentwicklung des gesamten Marktes.
  • Der Kostenbewusste Anleger: Er legt Wert auf niedrige Gebühren (TER), da er davon überzeugt ist, dass die geringeren Kosten von passiven Indexfonds (ETFs) langfristig die Rendite der meisten teureren, aktiv gemanagten Fonds übertreffen.
  • Der Risikostreuende Anleger: Er zielt auf eine maximale Diversifikation ab, da er das Risiko von Einzelaktien vermeiden möchte. Durch die Nachbildung eines breiten Index (z. B. MSCI World) streut er sein Kapital automatisch über Hunderte oder Tausende Unternehmen.
  • Der Realist: Er ist davon überzeugt, dass es sehr schwer ist, den Gesamtmarkt dauerhaft zu schlagen, und begnügt sich daher rational mit der Marktrendite.

Size-Strategie

Die Size-Strategie, auch bekannt als Small-Cap-Strategie, ist eine Anlagestrategie, die sich auf den Kauf von kleinen Unternehmen mit einer geringeren Marktkapitalisierung konzentriert. Die Idee hinter der Size-Strategie ist, dass kleinere Unternehmen überproportional von wirtschaftlichem Wachstum und neuen Marktchancen profitieren können und daher ein höheres Wachstumspotential haben als größere Unternehmen.

Anleger, die eine Size-Strategie verfolgen, kaufen Aktien von kleinen Unternehmen und halten sie über einen längeren Zeitraum, um von den Wachstumschancen dieser Unternehmen zu profitieren.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass eine Size-Strategie auch höhere Risiken birgt, da kleinere Unternehmen oft weniger stabil und anfälliger für wirtschaftliche Schwankungen sind. Außerdem kann es schwieriger sein, Informationen über kleinere Unternehmen zu sammeln und ihre Finanzen zu analysieren.

Eine Size-Strategie sollte daher sorgfältig überdacht werden und als Teil einer breiteren Anlagestrategie betrachtet werden, die auf die individuellen Ziele und Bedürfnisse eines Anlegers abgestimmt ist. 

 

Anleger-typ
  • Hohe Risikotoleranz: Akzeptiert die deutlich höhere Volatilität und das größere Verlustrisiko von Kleinunternehmen.
  • Streben nach Überrendite: Ziel ist es, die Size-Prämie (historisch höhere Rendite kleinerer Unternehmen) zu vereinnahmen.
    Extremer
  • Langfristhorizont: Benötigt sehr viel Geduld, da die Prämie nur über Jahrzehnte nachweisbar ist und lange Durststrecken vorkommen.
  • Fokus auf Ineffizienz: Nutzt die Annahme, dass der Markt kleinere, weniger beachtete Unternehmen ineffizienter bewertet.
  • Regelbasiertes Investieren: Verfolgt die Strategie oft mechanisch über Faktor-ETFs und vermeidet emotionales Handeln.
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Growth-Strategie

Die Growth-Strategie ist eine Anlagestrategie, bei der Anleger in Unternehmen investieren, die ein schnelleres Wachstum des Umsatzes und des Gewinns als der Marktdurchschnitt aufweisen. Diese Unternehmen werden oft als „Wachstumsunternehmen“ bezeichnet.

Anleger, die eine Growth-Strategie verfolgen, suchen nach Unternehmen mit hohen Wachstumspotential und kaufen ihre Aktien, um von ihrem Wachstum zu profitieren. Diese Unternehmen haben oft noch keine Gewinne oder haben nur geringe Gewinne, aber ein hohes Wachstumspotential.

Einer der Vorteile einer Growth-Strategie ist, dass sie Anlegern die Möglichkeit bietet, von den Wachstumspotentialen aufstrebender Unternehmen zu profitieren. Allerdings birgt eine Growth-Strategie auch höhere Risiken, da Wachstumsunternehmen oft weniger stabil und volatiler sind als etablierte Unternehmen.

Es ist daher wichtig, dass Anleger, die eine Growth-Strategie verfolgen, eine gründliche Analyse durchführen, um das Wachstumspotential eines Unternehmens zu bewerten, und ihre Investitionen sorgfältig diversifizieren, um das Risiko zu minimieren. Eine Growth-Strategie sollte auch als Teil einer breiteren Anlagestrategie betrachtet werden, die auf die individuellen Ziele und Bedürfnisse eines Anlegers abgestimmt ist.

Anleger-typ
  • Fokus auf Zukunftspotenzial: Legt den Schwerpunkt auf erwartetes Gewinnwachstum und zukünftige Marktführerschaft, nicht auf den aktuellen Wert der Substanz.
  • Akzeptiert hohe Bewertung: Ist bereit, einen Aufschlag (hohe Kennzahlen wie das KGV) für das zukünftige Wachstumspotenzial zu zahlen.
  • Hohe Risikotoleranz: Akzeptiert die starke Volatilität dieser Werte, da Growth-Aktien in Korrekturen oft überproportional fallen.
  • Langfristiger Anlagehorizont: Benötigt Zeit, damit die aggressiven Wachstumserwartungen tatsächlich realisiert werden können (oft 5–10 Jahre).
  • Innovationsorientiert: Fokussiert sich auf technologieführende, disruptive oder schnell expandierende Unternehmen.
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Value Investing

Alles zum Value-Investing - Auswahl, Analyse, Vorgehen

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Value-Strategie

Der Urvater der Value-Strategie ist Benjamin Graham. Bei der Value-Strategie sucht der Investor nach potenziell unterbewerteten Unternehmen am Markt und investiert in diese. Hierbei werden die Kennzahlen des inneren Unternehmenswertes herangezogen (meist das KBV) und mit der realen Marktkapitalisierung vergleichen. Dabei sollten interessante Unternehmen knapp unter Ihrem „fairen Wert“ (<1) am Markt gehandelt werden. Der Investor erwartet dabei, dass sich die Unternehmen über die Zeit an den realen Wert anpassen werden.

Diese Anleger glauben, dass der Markt den Wert eines Unternehmens auf lange Sicht erkennen wird, was zu einer Aufwertung der Aktien führt.

Ein Vorteil einer Value-Strategie ist, dass sie Anlegern die Möglichkeit bietet, Unternehmen zu kaufen, bei denen sie glauben, dass sie unterbewertet sind, und von einer potenziellen Aufwertung zu profitieren. Allerdings birgt eine Value-Strategie auch das Risiko, dass das Unternehmen nicht in der Lage ist, sein volles Potenzial zu entfalten, was zu einer Dauerunterbewertung führen kann.

Es ist daher wichtig, dass Anleger, die eine Value-Strategie verfolgen, eine gründliche fundamentale Bewertung durchführen, um den Wert eines Unternehmens zu bewerten, und ihre Investitionen sorgfältig diversifizieren, um das Risiko zu minimieren. 

Anleger-typ
  • Antizyklisches Verhalten: Er agiert als „Contrarian“ (Gegenhändler), der Aktien kauft, wenn sie aufgrund negativer Stimmung oder Marktpanik unter ihrem inneren Wert gehandelt werden.
  • Fokus auf Fundamentalanalyse: Er ist ein „denkender Investor“, der Unternehmen gründlich analysiert und Finanzkennzahlen (KGV, KBV) nutzt, um den fairen Wert zu bestimmen.
  • Hohe Disziplin und Geduld: Er hält die Aktien langfristig (Buy-and-Hold) und wartet diszipliniert, bis der Markt die Unterbewertung korrigiert (oft über Jahre).
  • Sicherheitsorientierung: Er besteht auf einer Sicherheitsmarge (Margin of Safety), indem er nur mit einem deutlichen Abschlag auf den inneren Wert kauft, um das Risiko dauerhaften Kapitalverlusts zu minimieren.
  • Qualitätsbewusstsein: Er bevorzugt Unternehmen mit stabilen Geschäftsmodellen, einem Wettbewerbsvorteil (Moat) und einem fähigen Management, auch wenn diese gerade unpopulär sind.
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Dividenden-Strategie

Der Klassiker, die Dividendenstrategie ist eigentlich eine Erweiterung der Value Strategie von Benjamin Graham. Hierbei schaut man neben der fundamentalen Bewertung hauptsächlich auf die Kennzahlen der Dividendenrendite (pro Aktie) und dem stetigen, kontinuierlichen Anstieg dieser Dividenden. In vielen Foren und Beiträgen wird von sogenannten Dividenden-Aristokraten gesprochen (Ford, AT&T, 3M oder die Allianz). Dividenden Aristokraten bezeichnen in der Regel Aktientitel, welche Ihre Dividenden über die letzten 25 Jahre kontinuierlich erhöht haben. Der Nachteil für den Erhalt eines solchen Beinamens sind manchmal die Vernachlässigung der operativen Geschäfte und der notwendigen Investitionen aufgrund des Dogmas einer Dividende.

Anleger, die eine Dividendenstrategie verfolgen, suchen nach Unternehmen mit einer stabilen Finanzlage und einer starken Dividendenhistorie, die regelmäßig Dividenden ausschütten. Diese Unternehmen können aus verschiedenen Branchen kommen, aber sie haben oft eine lange Geschichte stabiler Dividendenausschüttungen und eine starke Finanzlage.

Einer der Vorteile einer Dividendenstrategie ist, dass sie Anlegern eine regelmäßige Einkommensquelle bietet, die sie zur Finanzierung ihrer Lebenshaltungskosten oder zur Erreichung anderer Ziele verwenden können. Außerdem kann eine Dividendenstrategie dazu beitragen, dass Anleger weniger von den kurzfristigen Schwankungen an den Finanzmärkten beeinflusst werden.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Dividenden keine Garantie für zukünftige Erträge sind und dass Unternehmen ihre Dividenden jederzeit reduzieren oder sogar aussetzen können.

Anleger-typ
  • Fokus auf passives Einkommen: Das Hauptziel ist ein regelmäßiger Geldfluss (Cashflow) durch Dividendenausschüttungen, der entweder zur Reinvestition oder zur Aufbesserung der laufenden Einnahmen dient.
  • Sicherheitsorientiert und konservativ: Er bevorzugt etablierte, finanziell gesunde Unternehmen („Blue Chips“ oder „Dividenden-Aristokraten“), die eine lange Historie stabiler oder steigender Dividendenzahlungen aufweisen.
  • Langfristig denkend: Die Strategie ist auf das Halten über viele Jahre ausgelegt (Buy and Hold), um vom Zinseszinseffekt durch Reinvestition oder vom stetigen Einkommen im Ruhestand zu profitieren.
  • Qualitätsbewusst: Er achtet nicht nur auf eine hohe Dividendenrendite, sondern auch auf niedrige Ausschüttungsquoten und solide Fundamentaldaten, die die Nachhaltigkeit der Zahlungen gewährleisten.
  • Zielgruppe Rentner/Vorsorge: Besonders attraktiv ist die Strategie für Personen im Ruhestand oder solche, die frühzeitig die finanzielle Unabhängigkeit durch ein verlässliches Zusatzeinkommen anstreben.

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Long-Short-Strategie

Eine Long-Short-Strategie eignet sich für die versierten Anleger mit mehr Zeit und Freude am Investieren. Eigentlich müsst man hier eher vom Trading an den Märkten sprechen.

Die Long-Short-Strategie ist eine Anlagestrategie, bei der Anleger sowohl Long-Positionen (Käufe) als auch Short-Positionen (Verkäufe) einnehmen. Dabei setzen Anleger Long-Positionen auf Aktien, die sie für überbewertet halten und Short-Positionen auf Aktien, die sie für unterbewertet halten.

Durch die Nutzung der Long-Short-Strategie können Anleger das Marktrisiko minimieren, da sie sowohl von steigenden als auch von fallenden Aktienkursen profitieren können. Es ist jedoch eine komplexe Strategie, die ein tiefes Verständnis des Marktes und der Unternehmen erfordert, in die man investiert.

Anleger, die eine Long-Short-Strategie verfolgen, müssen sorgfältig das Risiko und die Rendite ihrer Investitionen überwachen und eine gründliche Trendanalyse durchführen, um das Risiko ihrer Investitionen zu minimieren.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Long-Short-Strategie nicht für jeden Anleger geeignet ist, da sie ein hohes Maß an Fachwissen und Risikotoleranz erfordert.

Anleger-typ
  • Marktunabhängig: Sucht Renditen (Alpha), die von der allgemeinen Marktentwicklung entkoppelt sind.
  • Sicherheitsorientiert: Legt Wert auf Risikokontrolle und geringere Volatilität (Absicherung durch Short-Positionen).
  • Wissend: Versteht die Komplexität von Leerverkäufen, Derivaten und aktiver Titelauswahl.
  • Institutionell/Professionell: Oft sind es Hedgefonds, Family Offices oder vermögende Anleger mit hohem Expertisebedarf.
  • Kostenakzeptierend: Akzeptiert die höheren Gebühren für das komplexe aktive Management.

Trendbestimmungsstrategie

Die Trendbestimmungs­strategie ist eine spezielle Form der Anlagestrategie. Ebenso wie die Long-Short-Strategie konzentrieren sich die Anleger (Trader) auf technische Signale. Sie gehen davon aus, dass sich Aktienkurse in Trends bewegen. Markttrends ergeben sich aus dem Phänomen, dass der Verlauf von Wertpapierkursen ein gewisses Trägheitsmoment besitzt. Demnach neigt eine Entwicklung dazu, sich im angelaufenen Prozess eher fortzusetzen.
Bei den Investitionen mittels Trendbestimmungs­strategie folgern Anleger oder Fondsmanager daraus, dass die Wahrscheinlichkeit einer Fortsetzung des Trends größer ist als eine Trendumkehr. Eine der wichtigsten Methoden zur Bestimmung eines Trends von Wertpapieren ist die Chart-Analyse bzw. technische Analyse. Sie wurde von dem US-amerikanischen Wirtschaftswissenschaftler Charles Henry Dow, nach welchem auch der von ihm entwickelte Dow-Jones-Index benannt ist, begründet. Dow’s Analysen zufolge verhalten sich Finanzmärkte zyklisch und verlaufen in kurz-, mittel- und langfristigen Wellenbewegungen.

Aus diesen Wellen ergibt sich die Grundrichtung eines Aktienkurses. Mittels Trendlinien, Unterstützungslinien und Widerstandslinien versuchen Börsenanalysten, aus den vergangenen Notierungen des Papiers einen Aufwärts- oder Abwärtstrend abzulesen. Bei der Trendbestimmungs­strategie wird für ein Wertpapier häufig ein Trendkanal festgelegt, der zwei möglichst parallele Geraden im Chart markiert.

Man erwartet, dass sich der Kursverlauf über längere Zeit einigermaßen stabil zwischen den beiden Trendkanalgrenzlinien bewegt. Die kurzfristigen Schwankungen innerhalb des Trendkanals sowie Überschreitungen der Linien können dann zum anderen als Hinweis für geeignete Einstiegs- oder Ausstiegszeitpunkte gelten.

Anleger-typ
  • Technisch orientiert: Er vertraut auf technische Signale (wie gleitende Durchschnitte oder Momentum-Indikatoren) und ignoriert fundamentale Unternehmensdaten.
  • Streng diszipliniert: Er muss sich strikt an vordefinierte Handelsregeln halten und Emotionen beim Handeln vollständig ausschalten (z. B. beim konsequenten Setzen von Stop-Losses).
  • Risikomanagement-Fokus: Er nutzt aktive Risikobegrenzung (Stop-Losses) als zentrales Element, um kleine Verluste zu realisieren und das Kapital vor großen Drawdowns zu schützen.
  • Mittel- bis Langfristanleger: Er hat einen Horizont, der lang genug ist, um einen vollständigen Markttrend mitzunehmen, ohne täglich handeln zu müssen (typischerweise Wochen bis Monate).
  • Kostenakzeptierend: Er akzeptiert eine höhere Handelsfrequenz und damit höhere Transaktionskosten sowie die Notwendigkeit, viele kleine Verlustpositionen (Whipsaws) als „Preis“ für die Teilnahme an großen Trends hinzunehmen.

10 Anfängerfehler

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antizyklische und prozyklische Anlagestrategie
(social trading)

prozyklisch handeln

Wer prozyklisch Geld in Aktien anlegt, schwimmt letztendlich nur mit der Masse und den vorherrschenden sozialen Meinungen der Medien. Dies kann auch mittelfristig gut gehen und enorme Gewinne bescheren. Betrachten wir die Phänomene von AMC oder der Reddit Gemeinschaft. Mit genügend Reichweite und entsprechenden Kapital kann man sogar große ETF’s ins Wanken bringen. Allerdings hat diese wenig mit investieren zu tun.

Definiert man prozyklische Strategien, würde es heißen, der Anleger investiert in Märkte, Unternehmen oder Wertpapiere, die auch viele andere Investoren bevorzugt kaufen. Investieren viele Anleger in eine bestimmte Aktie, steigen Nachfrage und Kurs. Die Idee der prozyklischen Anlagestrategie ist es, davon zu profitieren. Fällt der Kurs eines Wertes, steigen prozyklische Anleger in der Regel aus und verkaufen. Diese Strategie ist relativ einfach umzusetzen, man sollte jedoch den richtigen Zeitpunkt des Ausstieges nicht verpassen, sonst zieht die Karawane ohne einen weiter. Ich erinnere daran: „An der Börse sind die Gewinne der einen, die Verluste der anderen…“!

Anleger-typ
  • Die prozyklische Anlagestrategie ist für Einsteiger einfach nachvollziehbar. Diejenigen, die im Börsenhandel eher unerfahren sind, nehmen sich andere Anleger zum Vorbild und investieren in die gleichen Wertpapiere wie sie.
  • Die Strategie ist zwar einfach, aber trotzdem zeitintensiv. Anleger müssen beobachten, was die Märkte machen.
  • Verkaufen die Profis, sollten auch die Einsteiger verkaufen.
    Gerade in einem positiven Marktumfeld bestehen Aussichten auf gute Gewinne, eine Garantie dafür gibt es allerdings nicht. Das Risiko kann unter Umständen überschaubar sein, wenn man die Märkte im Blick hat und – falls der Wind sich dreht – auch tatsächlich aussteigt.
  • Allerdings: Das Risiko kann auch sein, dass Anleger mit dem Trend gehen und dadurch starke Verluste machen – anstatt den Abschwung „auszuhalten“.

antizyklisch handeln

Wie der Name schon verrät schwimmen Anleger, bei einer antizyklischen Strategie nicht mit der Masse, sondern gegen diese. Wenn alle anderen ihre Papiere verkaufen, steigst du ein. Grundgedanke ist, dass die Börse in ihrer Reaktion oft übertreibt. So werden etwa in Krisenzeiten auch die Aktien guter Unternehmen auf den Markt geworfen.

Diese Chance nutzen antizyklische Anleger dann zum Kauf. Vorausgesetzt man hat in seinem Finanzmanagement ausreichend Bestand an liquiden Mittel. Da es an der Börse ein ständiges Auf und Ab gibt, kommt irgendwann der Zeitpunkt, wo der Kurs wieder nach oben geht. Für Börsen-Neulinge ist diese Strategie nicht unbedingt ideal, da sie viel Fachwissen über Märkte und Einzelunternehmen, sowie ein recht großes Verständnis von wirtschaftlichen Zusammenhängen voraussetzt wird. Auch hier ein kluger Satz von unseren Altweisen Börsengurus – „…never catch a falling knif“. (Greife niemals in ein fallendes Messer)

Anleger-typ
  • Die antizyklische Anlagestrategie ist mit hohen Risiken verbunden, da der Anleger hierbei entgegen dem allgemeinen Trend auf eine gegenläufige Entwicklung an den Märkten setzt oder diese zumindest vermutet.
  • Die Strategie erfordert – wie andere Strategien auch – viel Einsatz des Anlegers, da er sehr intensiv die Märte verfolgen und beobachten muss, wie sich Unternehmen und Wertpapiere entwickeln.
  • Anleger müssen genau ausloten, wann der richtige Zeitpunkt zum Kaufen und Verkaufen ist. Das erfordert viel Erfahrung. Gehen Anleger davon aus, dass in einer schlechten Phase der Turnaround bald erreicht ist, sollten sie investieren – und verkaufen, wenn sie eine Kursunterbrechung beziehungsweise einen Kurshöchststand mit anschließend fallenden Kursen vermuten.
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