Welche Anlagestrategie ist die richtige...?
Anlagestrategien
Du hast etwas Erfahrung mit der Investition deines Kapitals gesammelt und die ersten Fonds, ETF’s oder Aktien gekauft und verkauft? Schnell wirst du merken, dass es sinnvoll ist, mit verschiedenen Anlagestrategien an die Investition deines Kapitals heranzugehen. Gerade wenn dein Portfolio etwas größer geworden ist oder du in verschiedene Sparpläne investierst, wird es Zeit dein Portfolio etwas breiter aufzustellen.
Eine Anlagestrategie ist wichtig, weil sie hilft, das Risiko zu minimieren, Ziele zu definieren und den Erfolg von Anlageentscheidungen zu messen. Eine gut entwickelte Anlagestrategie bietet eine strukturierte und systematische Herangehensweise an das Investieren und hilft, emotional getriebene Entscheidungen zu vermeiden. Außerdem bietet eine Anlagestrategie die Möglichkeit, das Kapital auf eine Vielfalt von Anlageinstrumenten zu verteilen, um das Portfolio zu diversifizieren und das Risiko zu minimieren. Ohne eine Anlagestrategie ist es schwieriger, finanzielle Ziele zu erreichen und das Investitionsrisiko zu kontrollieren.
Was versteht man unter Anlagestrategien?
Eine Anlagestrategie ist ein Plan, nachdem du deine/eine Entscheidung für ein Investment triffst oder auch nicht. Hierfür hast du dir deinen persönlichen Finanzplan erstellt. Deine Anlagestrategie ist zugeschnitten auf deine persönlichen Präferenzen und Ausgangssituation. Es greift wieder unser bekannter Ansatz von Sicherheit, Liquidität und Rentabilität.
Wie sieht dein Finanzkonstrukt aus? Die wichtigste Entscheidung ist dabei die Definition seiner persönlichen Risikobereitschaft. Du solltest dir im Klaren sein, wie viel Risiko du eingehen möchtest oder eben leisten kannst. Somit stellt deine Anlagestrategie einen Rahmen für die Auswahl deiner Investition und Anlageklassen dar. Bei den meisten Plattformen kannst du das Chancen-Risiko-Profil deiner Investition schnell erkennen. Deine grundsätzlichen Fragen sollten lauten:
Eine Anlagestrategie aufzustellen, umfasst die folgenden Schritte:
- Ziele definieren: Bevor du mit dem Investieren beginnst, ist es wichtig, deine finanziellen Ziele zu definieren, wie z.B. Altersvorsorge, Kinderbildung oder Anschaffung einer Immobilie.
- Risikotoleranz bestimmen: Überlege, wie viel Risiko du bereit bist einzugehen, um deine Ziele zu erreichen. Dies beeinflusst die Art der Anlageinstrumente, die du auswählen kannst.
- Portfolio diversifizieren: Verteile dein Kapital auf eine Vielzahl von Anlageinstrumenten, wie Aktien, Anleihen, Fonds und Immobilien, um das Portfolio zu diversifizieren und das Risiko zu minimieren.
- Anlageinstrumente auswählen: Wähle Anlageinstrumente, die deinen Zielen und deiner Risikotoleranz entsprechen.
- Überwachen und anpassen: Überwache regelmäßig dein Portfolio und passe es an, wenn nötig, um sicherzustellen, dass es den Zielen und deiner Risikotoleranz entspricht.
Es ist wichtig zu beachten, dass es keine einzige „richtige“ Anlagestrategie gibt und dass deine Strategie an deine individuellen Umstände angepasst werden sollte.
Individuelle Anlagestrategien
Anlagestrategien unterscheiden sich grundlegend im Chancen-Risiko-Profil. Es ist ein Unterschied, mit welchen finanziellen Background du beginnst, deine Anlagestrategie zu definieren. Bist du noch sehr jung, so hast du einen sehr langfristigen Anlagehorizont. Jedoch haben die meisten in jungen Jahren noch sehr wenig Kapital, worauf sie zurückgreifen können. Gleichzeitig bietet diese Situation aber die Möglichkeit höhere Risiken bei der Investition deines Kapitals einzugehen. Hingegen sollten Vertreter der älteren Generation eher auf eine konservativere Anlagestrategie zurückgreifen. Hierbei steht der Werterhalt und die Sicherung des vorhanden Kapitals im Vordergrund.
Eine Anlagestrategie beginnt schon bei der Auswahl deiner Anlageklassen. Somit können jüngere Investoren höhere Risiken mit den Anlageklassen von Fonds, ETF’s oder Aktien eingehen, da Ihnen der Faktor Zeit zur Verfügung steht. Gleichzeitig ist der Bedarf an liquiden Mitteln größtenteils geringer.
Bei den sicherheitsorientierten Anlegern sollte der Anteil an (vermeintlich) sicheren Anlageklassen wie Sparbriefe, Tagesgelder und Festgelder einen größeren Sicherheitsfaktor in das persönliche Portfolio bringen. Entscheidend für die Auswahl der passenden Anlagestrategie ist, das persönliche Anlageziel unabhängig in welcher Situation sich der Investor befindet. Willst du schnell reich werden ist es unvermeidlich ein höheres Risiko einzugehen! Wichtig ist sich an die gewählte Strategie zu halten.
folgende Beispiele...
Wenn man zum Beispiel sein Depot 50/50 in Aktientitel und ETF’s aufgeteilt hat, können Verluste in einem dieser Bereiche mit Gewinnen aus dem anderen ausgeglichen werden. Möglich ist auch eine Diversifizierung nach Ländern und Branchen. Investoren können zwischen fünf Anlageklassen wählen. Das Ergebnis sollte im Endeffekt aber immer eine ausgewogene Anlagestrategie sein. Man spricht auch vom „balanced investor“, also dem „ausgewogenen Anleger“. Somit sollte das Kapital prozentual über die verschiedenen Anlageklassen und gewählten Finanzprodukte verteilt sein. Eine Anlagestrategie kann sich somit auf dein gesamtes Vermögen oder einzelne Portfolios beziehen.
Es ist auch ratsam in seinem persönlichen Vermögensaufbau sein Kapital in unterschiedliche Bereiche einzuteilen, wobei man für jeden Bereich eine individuelle Strategie festlegen kann. Somit ist es nicht ausgeschlossen, mit einem Teil seines zur Verfügung stehenden Kapital, sowohl eine sehr konservative, sichere Anlagestrategie zu verfolgen. Parallel kann ein weiterer Teil des Kapitals in einer eher chancen- und risikoreichen Anlagestrategie investiert sein.
Beispielsweise habt Ihr in einem Depot einen kleinen langfristigen Sparplan laufen und in sichere Fond oder ETF’s auf den MSCI World investiert. Mit einem weiteren Depot, welches bei derselben Bank oder gerne auch einem Onlinebroker liegen kann, habt Ihr das Zock-Kapital, um doch die Chancen auf schnellen Reichtum zu wahren. Somit ist es möglich über die Zeit einen doch recht nachhaltigen Vermögensaufbau zu betreiben.
Vorab, die eine universelle Strategie gibt es nicht. Einzig die Veränderung ist konstant.
Anlagestrategien vorgestellt
In der Theorie kann man drei Klassen von Anlegern unterscheiden. Der konservativen Anleger, welcher die Sicherheit seines angelegten Kapitals über die Rendite stellt. Den ausgewogenen Anleger, der neben einem großen Sicherheitsanteil auch durch Beimischungen in seinem Portfolio ein gewisses Maß an Risikobereitschaft besitzt. Die dritte Klasse der Anleger sind die dynamischen, meist jüngeren Anleger, welche sich bewusst für ein hohes Chancen-Risiko-Profil entscheiden. Gerade in den letzten Jahren sehen wir hier viel Kryptojünger, die Ihr gesamtes Kapital in diese aufstrebenden Anlageklassen setzen, welches durch den einfachen Zugang der Märkte durch die NEO-Broker begünstigt wurde.
Buy & Hold Strategie
Eine der bekanntesten Strategien, welche unter anderem von Warren Buffett propagiert wurde. Andrè Kostolany interpretierte diese Strategie mit den Worten: „Kaufen Sie Aktien, nehmen Sie Schlaftabletten“.
Die Buy & Hold Strategie ist eine langfristig orientierte Anlagestrategie, bei der Anleger Aktien oder andere Wertpapiere über einen längeren Zeitraum halten, anstatt sie regelmäßig zu verkaufen und zu kaufen. Die Idee hinter der Buy & Hold Strategie ist, dass Aktienmärkte langfristig wachsen und dass Anleger auf lange Sicht höhere Renditen erzielen können, wenn sie ihr Kapital in Aktien investieren und es über einen längeren Zeitraum halten.
Mit der Buy & Hold Strategie kann es jedoch auch zu kurzfristigen Schwankungen und Verlusten kommen, insbesondere während wirtschaftlicher Abschwünge oder Marktturbulenzen. Daher sollten Anleger, die die Buy & Hold Strategie verfolgen, bereit sein, das Risiko zu tragen und ihre Anlagen über einen längeren Zeitraum zu halten, um von den langfristigen Wachstumschancen zu profitieren.
- sehr langfristiges Anlageziel (> 5 Jahre)
- für Wachstums- und Value-Investoren geeignet
- langfristige Kapitalbindung wird vorausgesetzt
- geringes Risiko bei langfristig guten Chancen auf Rendite
- geringer Zeitaufwand (Einmalinvestition oder Sparplan)
Index-Strategie
Eine ebenfalls eher langfristige Anlagestrategie für „faule“ Investitionen mit einem geringen Aufwand an Zeit. Hierbei werden meist die Anlageklassen der Fonds und ETF’s für die Abdeckung dieser Strategie genutzt. Die Indexstrategie ist eine passive Anlagestrategie, bei der Anleger in einen Index investieren, der die Wertentwicklung eines bestimmten Marktes oder einer bestimmten Anlageklasse widerzuspiegeln soll. Ein Index kann beispielsweise die Wertentwicklung einer bestimmten Branche, eines bestimmten Landes oder eines breiten Marktes wie den S&P 500 oder den MSCI World Index darstellen.
Anleger, die eine Indexstrategie verfolgen, kaufen einfach einen Indexfonds oder einen Exchange Traded Fund (ETF), der die Wertentwicklung des gewählten Index nachbildet, anstatt ausgewählte Einzelaktien zu kaufen und zu verwalten. Einer der Vorteile der Indexstrategie ist, dass sie günstiger ist als aktive Anlagestrategien, bei denen Anleger Einzelaktien auswählen und verwalten. Außerdem kann eine Indexstrategie helfen, das Risiko zu minimieren und die Portfolio-Diversifikation zu verbessern, indem sie eine breite Palette von Anlageinstrumenten abdeckt.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass eine Indexstrategie keine Garantie für eine höhere Rendite bietet und dass Anleger dennoch Marktrisiken ausgesetzt sind. Eine Indexstrategie sollte daher als Teil einer breiteren Anlagestrategie betrachtet werden, die auf die individuellen Ziele und Bedürfnisse eines Anlegers abgestimmt ist.
- langfristiges Anlageziel (> 3 Jahre)
- für Wachstums- und Value-Investoren geeignet
- langfristige Kapitalbindung wird vorausgesetzt
- geringes Risiko bei langfristig guten Chancen auf Rendite – durchschnittliche Rendite
- geringer Zeitaufwand (Einmalinvestition oder Sparplan)
Size-Strategie
Die Size-Strategie, auch bekannt als Small-Cap-Strategie, ist eine Anlagestrategie, die sich auf den Kauf von kleinen Unternehmen mit einer geringeren Marktkapitalisierung konzentriert. Die Idee hinter der Size-Strategie ist, dass kleinere Unternehmen überproportional von wirtschaftlichem Wachstum und neuen Marktchancen profitieren können und daher ein höheres Wachstumspotential haben als größere Unternehmen.
Anleger, die eine Size-Strategie verfolgen, kaufen Aktien von kleinen Unternehmen und halten sie über einen längeren Zeitraum, um von den Wachstumschancen dieser Unternehmen zu profitieren.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass eine Size-Strategie auch höhere Risiken birgt, da kleinere Unternehmen oft weniger stabil und anfälliger für wirtschaftliche Schwankungen sind. Außerdem kann es schwieriger sein, Informationen über kleinere Unternehmen zu sammeln und ihre Finanzen zu analysieren.
Eine Size-Strategie sollte daher sorgfältig überdacht werden und als Teil einer breiteren Anlagestrategie betrachtet werden, die auf die individuellen Ziele und Bedürfnisse eines Anlegers abgestimmt ist.
Growth-Strategie
Die Growth-Strategie ist eine Anlagestrategie, bei der Anleger in Unternehmen investieren, die ein schnelleres Wachstum des Umsatzes und des Gewinns als der Marktdurchschnitt aufweisen. Diese Unternehmen werden oft als „Wachstumsunternehmen“ bezeichnet.
Anleger, die eine Growth-Strategie verfolgen, suchen nach Unternehmen mit hohen Wachstumspotential und kaufen ihre Aktien, um von ihrem Wachstum zu profitieren. Diese Unternehmen haben oft noch keine Gewinne oder haben nur geringe Gewinne, aber ein hohes Wachstumspotential.
Einer der Vorteile einer Growth-Strategie ist, dass sie Anlegern die Möglichkeit bietet, von den Wachstumspotentialen aufstrebender Unternehmen zu profitieren. Allerdings birgt eine Growth-Strategie auch höhere Risiken, da Wachstumsunternehmen oft weniger stabil und volatiler sind als etablierte Unternehmen.
Es ist daher wichtig, dass Anleger, die eine Growth-Strategie verfolgen, eine gründliche Analyse durchführen, um das Wachstumspotential eines Unternehmens zu bewerten, und ihre Investitionen sorgfältig diversifizieren, um das Risiko zu minimieren. Eine Growth-Strategie sollte auch als Teil einer breiteren Anlagestrategie betrachtet werden, die auf die individuellen Ziele und Bedürfnisse eines Anlegers abgestimmt ist.
Value-Strategie
Der Urvater der Value-Strategie ist Benjamin Graham. Bei der Value-Strategie sucht der Investor nach potenziell unterbewerteten Unternehmen am Markt und investiert in diese. Hierbei werden die Kennzahlen des inneren Unternehmenswertes herangezogen (meist das KBV) und mit der realen Marktkapitalisierung vergleichen. Dabei sollten interessante Unternehmen knapp unter Ihrem „fairen Wert“ (<1) am Markt gehandelt werden. Der Investor erwartet dabei, dass sich die Unternehmen über die Zeit an den realen Wert anpassen werden.
Diese Anleger glauben, dass der Markt den Wert eines Unternehmens auf lange Sicht erkennen wird, was zu einer Aufwertung der Aktien führt.
Ein Vorteil einer Value-Strategie ist, dass sie Anlegern die Möglichkeit bietet, Unternehmen zu kaufen, bei denen sie glauben, dass sie unterbewertet sind, und von einer potenziellen Aufwertung zu profitieren. Allerdings birgt eine Value-Strategie auch das Risiko, dass das Unternehmen nicht in der Lage ist, sein volles Potenzial zu entfalten, was zu einer Dauerunterbewertung führen kann.
Es ist daher wichtig, dass Anleger, die eine Value-Strategie verfolgen, eine gründliche fundamentale Bewertung durchführen, um den Wert eines Unternehmens zu bewerten, und ihre Investitionen sorgfältig diversifizieren, um das Risiko zu minimieren.
- mittelfristiges Anlageziel (ca. 3 Jahre)
- für Value-Investoren geeignet (Substanzwertanalyse notwendig)
- mittelfristige Kapitalbindung wird vorausgesetzt
- mittleres Risiko bei hohen Chancen auf Rendite
- mittlerer bis hoher Zeitaufwand (eingehende Substanzzahlen – Bilanz)
Dividenden-Strategie
Der Klassiker, die Dividendenstrategie ist eigentlich eine Erweiterung der Value Strategie von Benjamin Graham. Hierbei schaut man neben der fundamentalen Bewertung hauptsächlich auf die Kennzahlen der Dividendenrendite (pro Aktie) und dem stetigen, kontinuierlichen Anstieg dieser Dividenden. In vielen Foren und Beiträgen wird von sogenannten Dividenden-Aristokraten gesprochen (Ford, AT&T, 3M oder die Allianz). Dividenden Aristokraten bezeichnen in der Regel Aktientitel, welche Ihre Dividenden über die letzten 25 Jahre kontinuierlich erhöht haben. Der Nachteil für den Erhalt eines solchen Beinamens sind manchmal die Vernachlässigung der operativen Geschäfte und der notwendigen Investitionen aufgrund des Dogmas einer Dividende.
Anleger, die eine Dividendenstrategie verfolgen, suchen nach Unternehmen mit einer stabilen Finanzlage und einer starken Dividendenhistorie, die regelmäßig Dividenden ausschütten. Diese Unternehmen können aus verschiedenen Branchen kommen, aber sie haben oft eine lange Geschichte stabiler Dividendenausschüttungen und eine starke Finanzlage.
Einer der Vorteile einer Dividendenstrategie ist, dass sie Anlegern eine regelmäßige Einkommensquelle bietet, die sie zur Finanzierung ihrer Lebenshaltungskosten oder zur Erreichung anderer Ziele verwenden können. Außerdem kann eine Dividendenstrategie dazu beitragen, dass Anleger weniger von den kurzfristigen Schwankungen an den Finanzmärkten beeinflusst werden.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Dividenden keine Garantie für zukünftige Erträge sind und dass Unternehmen ihre Dividenden jederzeit reduzieren oder sogar aussetzen können.
- langfristiges Anlageziel (ca. 5 Jahre)
- für alle Investoren geeignet (Dividenden)
- regelmäßiges passives Einkommen
- mittelfristige Kapitalbindung wird vorausgesetzt
- geringes Risiko bei mittleren Chancen auf Wertzuwachs (Rendite = Dividende)
- mittlerer Zeitaufwand (eingehende Analyse – Dividende)
- Diverse Fonds, ETF`s und REIT`s
Long-Short-Strategie
Eine Long-Short-Strategie eignet sich für die versierten Anleger mit mehr Zeit und Freude am Investieren. Eigentlich müsst man hier eher vom Trading an den Märkten sprechen.
Die Long-Short-Strategie ist eine Anlagestrategie, bei der Anleger sowohl Long-Positionen (Käufe) als auch Short-Positionen (Verkäufe) einnehmen. Dabei setzen Anleger Long-Positionen auf Aktien, die sie für überbewertet halten und Short-Positionen auf Aktien, die sie für unterbewertet halten.
Durch die Nutzung der Long-Short-Strategie können Anleger das Marktrisiko minimieren, da sie sowohl von steigenden als auch von fallenden Aktienkursen profitieren können. Es ist jedoch eine komplexe Strategie, die ein tiefes Verständnis des Marktes und der Unternehmen erfordert, in die man investiert.
Anleger, die eine Long-Short-Strategie verfolgen, müssen sorgfältig das Risiko und die Rendite ihrer Investitionen überwachen und eine gründliche Trendanalyse durchführen, um das Risiko ihrer Investitionen zu minimieren.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Long-Short-Strategie nicht für jeden Anleger geeignet ist, da sie ein hohes Maß an Fachwissen und Risikotoleranz erfordert.
Trendbestimmungsstrategie
Die Trendbestimmungsstrategie ist eine spezielle Form der Anlagestrategie. Ebenso wie die Long-Short-Strategie konzentrieren sich die Anleger (Trader) auf technische Signale. Sie gehen davon aus, dass sich Aktienkurse in Trends bewegen. Markttrends ergeben sich aus dem Phänomen, dass der Verlauf von Wertpapierkursen ein gewisses Trägheitsmoment besitzt. Demnach neigt eine Entwicklung dazu, sich im angelaufenen Prozess eher fortzusetzen.
Bei den Investitionen mittels Trendbestimmungsstrategie folgern Anleger oder Fondsmanager daraus, dass die Wahrscheinlichkeit einer Fortsetzung des Trends größer ist als eine Trendumkehr. Eine der wichtigsten Methoden zur Bestimmung eines Trends von Wertpapieren ist die Chart-Analyse bzw. technische Analyse. Sie wurde von dem US-amerikanischen Wirtschaftswissenschaftler Charles Henry Dow, nach welchem auch der von ihm entwickelte Dow-Jones-Index benannt ist, begründet. Dow’s Analysen zufolge verhalten sich Finanzmärkte zyklisch und verlaufen in kurz-, mittel- und langfristigen Wellenbewegungen.
Aus diesen Wellen ergibt sich die Grundrichtung eines Aktienkurses. Mittels Trendlinien, Unterstützungslinien und Widerstandslinien versuchen Börsenanalysten, aus den vergangenen Notierungen des Papiers einen Aufwärts- oder Abwärtstrend abzulesen. Bei der Trendbestimmungsstrategie wird für ein Wertpapier häufig ein Trendkanal festgelegt, der zwei möglichst parallele Geraden im Chart markiert.
Man erwartet, dass sich der Kursverlauf über längere Zeit einigermaßen stabil zwischen den beiden Trendkanalgrenzlinien bewegt. Die kurzfristigen Schwankungen innerhalb des Trendkanals sowie Überschreitungen der Linien können dann zum anderen als Hinweis für geeignete Einstiegs- oder Ausstiegszeitpunkte gelten.
antizyklische und prozyklische Anlagestrategie
(social trading)
prozyklisch handeln
Wer prozyklisch Geld in Aktien anlegt, schwimmt letztendlich nur mit der Masse und den vorherrschenden sozialen Meinungen der Medien. Dies kann auch mittelfristig gut gehen und enorme Gewinne bescheren. Betrachten wir die Phänomene von AMC oder der Reddit Gemeinschaft. Mit genügend Reichweite und entsprechenden Kapital kann man sogar große ETF’s ins Wanken bringen. Allerdings hat diese wenig mit investieren zu tun.
Definiert man prozyklische Strategien, würde es heißen, der Anleger investiert in Märkte, Unternehmen oder Wertpapiere, die auch viele andere Investoren bevorzugt kaufen. Investieren viele Anleger in eine bestimmte Aktie, steigen Nachfrage und Kurs. Die Idee der prozyklischen Anlagestrategie ist es, davon zu profitieren. Fällt der Kurs eines Wertes, steigen prozyklische Anleger in der Regel aus und verkaufen. Diese Strategie ist relativ einfach umzusetzen, man sollte jedoch den richtigen Zeitpunkt des Ausstieges nicht verpassen, sonst zieht die Karawane ohne einen weiter. Ich erinnere daran: „An der Börse sind die Gewinne der einen, die Verluste der anderen…“!
- Die prozyklische Anlagestrategie ist für Einsteiger einfach nachvollziehbar. Diejenigen, die im Börsenhandel eher unerfahren sind, nehmen sich andere Anleger zum Vorbild und investieren in die gleichen Wertpapiere wie sie.
- Die Strategie ist zwar einfach, aber trotzdem zeitintensiv. Anleger müssen beobachten, was die Märkte machen.
- Verkaufen die Profis, sollten auch die Einsteiger verkaufen.
Gerade in einem positiven Marktumfeld bestehen Aussichten auf gute Gewinne, eine Garantie dafür gibt es allerdings nicht. Das Risiko kann unter Umständen überschaubar sein, wenn man die Märkte im Blick hat und – falls der Wind sich dreht – auch tatsächlich aussteigt. - Allerdings: Das Risiko kann auch sein, dass Anleger mit dem Trend gehen und dadurch starke Verluste machen – anstatt den Abschwung „auszuhalten“.
antizyklisch handeln
Wie der Name schon verrät schwimmen Anleger, bei einer antizyklischen Strategie nicht mit der Masse, sondern gegen diese. Wenn alle anderen ihre Papiere verkaufen, steigst du ein. Grundgedanke ist, dass die Börse in ihrer Reaktion oft übertreibt. So werden etwa in Krisenzeiten auch die Aktien guter Unternehmen auf den Markt geworfen.
Diese Chance nutzen antizyklische Anleger dann zum Kauf. Vorausgesetzt man hat in seinem Finanzmanagement ausreichend Bestand an liquiden Mittel. Da es an der Börse ein ständiges Auf und Ab gibt, kommt irgendwann der Zeitpunkt, wo der Kurs wieder nach oben geht. Für Börsen-Neulinge ist diese Strategie nicht unbedingt ideal, da sie viel Fachwissen über Märkte und Einzelunternehmen, sowie ein recht großes Verständnis von wirtschaftlichen Zusammenhängen voraussetzt wird. Auch hier ein kluger Satz von unseren Altweisen Börsengurus – „…never catch a falling knif“. (Greife niemals in ein fallendes Messer)
- Die antizyklische Anlagestrategie ist mit hohen Risiken verbunden, da der Anleger hierbei entgegen dem allgemeinen Trend auf eine gegenläufige Entwicklung an den Märkten setzt oder diese zumindest vermutet.
- Die Strategie erfordert – wie andere Strategien auch – viel Einsatz des Anlegers, da er sehr intensiv die Märte verfolgen und beobachten muss, wie sich Unternehmen und Wertpapiere entwickeln.
- Anleger müssen genau ausloten, wann der richtige Zeitpunkt zum Kaufen und Verkaufen ist. Das erfordert viel Erfahrung. Gehen Anleger davon aus, dass in einer schlechten Phase der Turnaround bald erreicht ist, sollten sie investieren – und verkaufen, wenn sie eine Kursunterbrechung beziehungsweise einen Kurshöchststand mit anschließend fallenden Kursen vermuten.