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Aktienanalyse

Analyse - Bewertung - Auswahl

„Im Verlauf der Zeit wird sich Wert immer durchsetzen!“

Was ist eine Aktienanalyse?

Aktienanalyse ist ein Prozess, bei dem ein Investor oder ein Analytiker eine gründliche Überprüfung eines Unternehmens durchführt, um dessen finanzielle Leistungsfähigkeit und Wachstumspotential zu beurteilen. Ziel ist es, eine fundierte Entscheidung über den Kauf, Verkauf oder die Beibehaltung von Aktien des Unternehmens zu treffen. Vor jeder Investitionsentscheidung für einen Unternehmenstitel sollte eine Aktienanalyse durchgeführt werden. Gemäß gängiger Praxis wird bei der Einzelwertanalyse von Unternehmen in die fundamentale und die technische Analyse unterschieden. Ein Investor muss mehr oder weniger über beide Welten der Bewertung Bescheid wissen. Man könnte auch behaupten, dass sich die Gemeinschaft der klassischen Investoren in das Lager der Fundamental-Analysten sowie der Technischen-Analysten unterscheiden lässt. Man tendiert immer eher in eine Richtung. Umso wichtiger ist es, beide Analysetechniken zu beherrschen und zu kombinieren. Nur so lässt sich das optimale Ergebnis mit einer Investition erzielen.

Schritte einer Aktienanalyse

Der Prozess der Aktienanalyse beinhaltet normalerweise folgende Schritte:

  1. Unternehmensrecherche: Sammeln von Informationen über das Unternehmen, einschließlich Finanzberichte, Branchenbedingungen, Wettbewerb und Unternehmensstrategie.
  2. Finanzanalyse: Überprüfung der Finanzberichte des Unternehmens, wie Bilanzen, Gewinn- und Verlustrechnungen und Cashflow-Statements, um dessen finanzielle Leistung und Gesundheit zu beurteilen.
  3. Bewertung von Wachstumspotential: Überprüfung des Marktpotentials, des Branchenwachstums und der Fähigkeit des Unternehmens, von diesem Wachstum zu profitieren.
    Bewertung der
  4. Wettbewerbssituation: Überprüfung der Stärken und Schwächen des Unternehmens im Vergleich zu seinen Wettbewerbern und Beurteilung des Wettbewerbsdrucks.
  5. Überprüfung der Führung und Strategie: Überprüfung der Führungsqualität des Unternehmens und der Überprüfung der aktuellen und zukünftigen Geschäftsstrategie.
  6. Zusammenfassung und Empfehlung: Zusammenfassung der Analyseergebnisse und Entscheidung über den Kauf, Verkauf oder die Beibehaltung von Aktien des Unternehmens.

Es ist wichtig, dass Investoren regelmäßig ihre Aktienanalyse aktualisieren, um sicherzustellen, dass sie auf neue Informationen und Veränderungen in den Marktbedingungen reagieren können. Es ist auch ratsam, mehrere Quellen zu verwenden, um ein umfassenderes Bild zu erhalten.

Was sind Substanzwerte

Substanzwerte, auch als „Value Stocks“ bezeichnet, sind Aktien von Unternehmen, die als unterbewertet angesehen werden, basierend auf der Fundamentalanalyse ihrer Finanzkennzahlen wie Gewinn, Umsatz, Buchwert und Dividendenrendite. Im Gegensatz zu „Wachstumsaktien“, die Unternehmen repräsentieren, die hohe Wachstumsaussichten haben und daher oft höhere Kurs-Gewinn-Verhältnisse aufweisen, haben Substanzwerte oft niedrigere Kurs-Gewinn-Verhältnisse und werden als potenziell attraktive Anlageoptionen für Anleger angesehen, die auf langfristige Werte setzen möchten.
Substanzwerte können oft in verschiedenen Sektoren gefunden werden, wie beispielsweise in der Finanz-, Energie- und Versorgungsbranche. Sie sind oft Unternehmen, die stabile Cashflows und eine etablierte Marktpräsenz haben, aber möglicherweise in den Augen der Anleger nicht das Wachstumspotenzial aufweisen, das von anderen Unternehmen erwartet wird. Einige Anleger glauben, dass Substanzwerte eine Möglichkeit bieten, unterbewertete Aktien zu kaufen, die möglicherweise über die Zeit an Wert gewinnen können.

Kriterien für Substanzwerte

Die Auswahlkriterien für Substanzwerte können je nach Anlagestil und Strategie variieren, aber im Allgemeinen können folgende Kriterien berücksichtigt werden:

  1. Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV): Das KGV zeigt das Verhältnis zwischen dem Aktienkurs und dem Gewinn pro Aktie an. Substanzwerte haben oft ein niedrigeres KGV als Wachstumsaktien. Ein niedrigeres KGV könnte ein Anzeichen dafür sein, dass die Aktie unterbewertet ist.
  2. Dividendenrendite: Substanzwerte haben oft eine höhere Dividendenrendite als Wachstumsaktien. Eine höhere Dividendenrendite könnte ein Indikator dafür sein, dass das Unternehmen solide Gewinne erwirtschaftet und stabile Cashflows hat.
  3. Buchwert: Der Buchwert gibt an, was ein Unternehmen wert ist, wenn man alle Vermögenswerte abzüglich der Verbindlichkeiten betrachtet. Substanzwerte haben oft einen höheren Buchwert pro Aktie als Wachstumsaktien.
  4. Marktstellung: Substanzwerte haben oft eine etablierte Marktstellung und sind in der Regel in ihren jeweiligen Branchen gut etabliert. Ein starkes Marktsegment könnte ein Anzeichen dafür sein, dass das Unternehmen in der Lage ist, stabile Erträge zu erwirtschaften.
  5. Finanzkennzahlen: Substanzwerte können anhand verschiedener Finanzkennzahlen wie Eigenkapitalrendite, Umsatzwachstum, Schuldenquote und Cashflow analysiert werden, um festzustellen, ob das Unternehmen solide Finanzdaten aufweist.
  6. Managementqualität: Ein gut geführtes Unternehmen mit einer klaren und langfristigen Strategie könnte ein Anzeichen dafür sein, dass das Unternehmen in der Lage ist, langfristig solide Erträge zu erzielen.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Anlage in Substanzwerte auch mit Risiken verbunden ist und eine sorgfältige Analyse der Fundamentaldaten erforderlich ist, um zu entscheiden, ob eine bestimmte Aktie unterbewertet ist oder nicht.

Was sind Wachstumswerte

Wachstumswerte sind Aktien von Unternehmen, die aufgrund ihrer hohen Wachstumsaussichten als attraktiv angesehen werden. Diese Unternehmen weisen oft eine höhere Umsatz- und Gewinnwachstumsrate auf als der Durchschnitt in ihrer Branche und haben in der Regel eine innovative Geschäftsstrategie oder ein neues Geschäftsmodell, das ihnen einen Wettbewerbsvorteil verschafft. Wachstumswerte werden oft von Anlegern bevorzugt, die ein höheres Risiko eingehen möchten, um eine höhere Rendite zu erzielen.

Kriterien für Wachstumswerte

Einige Merkmale von Wachstumsunternehmen:

  1. Hohe Umsatz- und Gewinnwachstumsraten: Wachstumswerte zeichnen sich oft durch eine hohe Umsatz- und Gewinnwachstumsrate aus, die das Potenzial haben, in der Zukunft weiter zu steigen.
  2. Innovative Geschäftsstrategien: Wachstumswerte haben oft innovative Geschäftsstrategien oder ein neues Geschäftsmodell, das ihnen einen Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Unternehmen verschafft.
  3. Hohe Bewertungen: Wachstumswerte werden oft zu höheren Bewertungen als andere Aktien gehandelt, da die Anleger eine höhere Wachstumsrate und ein höheres Gewinnpotenzial erwarten.
  4. Geringe oder keine Dividenden: Wachstumswerte zahlen oft keine oder nur geringe Dividenden aus, da sie ihre Gewinne reinvestieren, um ihr Wachstum zu beschleunigen.
  5. Hohe Volatilität: Wachstumswerte können aufgrund ihrer höheren Bewertungen und der Erwartungen an ihr zukünftiges Wachstum oft eine höhere Volatilität aufweisen als andere Aktien.

Es ist wichtig zu beachten, dass Wachstumswerte auch mit höheren Risiken verbunden sein können, da ihr zukünftiges Wachstum nicht garantiert ist und sie oft zu höheren Bewertungen gehandelt werden. Eine sorgfältige Analyse der Fundamentaldaten ist wichtig, um zu entscheiden, ob ein Wachstumswert ein gutes Investment darstellt oder nicht.

Aktienanalyse in 7 Schritten

Erfahrene Anleger suchen Ihre Aktienunternehmen, in die sie investieren, nach definierten Kriterien und Bewertungstechniken aus. Im Folgenden möchte ich eine reduzierte „Schnellanalyse“ von der Auswahl zur Bewertung eines Unternehmens vorstellen. Diese Vorgehensweise eignet sich für Börsenneulinge als auch für die fortgeschrittenen Investoren. 

  • Welche Branche ist interessant und zukunftsträchtig?
  • Wie ist das Wettbewerbsumfeld in der Branche oder des Unternehmens?
  • Welches Unternehmen hat ein Alleinstellungsmerkmal?
    Politische Rahmenbedingungen für die Branche oder das Unternehmen?
  • Welche Produktneuheiten und Innovationen gibt es?
  • Recherchiere die erforderlichen Kennzahlen der Aktiengesellschaft und berechnen so das Verhältnis von Aktienkurs und Gewinn des Unternehmens.
  • Je niedriger das KGV ist, desto günstiger wird das Unternehmen bewertet.
  • Neben dem KGV geben auch Kennzahlen zur Umsatzentwicklung und Cashflow Auskünfte über den Wert eines Unternehmens und die Entwicklung der Aktie.
  • Der Cashflow zeigt die Finanzkraft eines Unternehmens innerhalb eines bestimmten Zeitraums. Folge für weiterführende Analysen unseren fundamentalen Analyse-Schritten.
  • Nutze die berechneten Kennzahlen, um verschiedene Unternehmen miteinander zu vergleichen.
  • Der Vergleich bietet sich vor allem bei Unternehmen an, die im selben Geschäftsbereich tätig sind. So kannst du nach dem Vergleich von KBV und anderen Kennzahlen zum Beispiel entscheiden, ob es günstiger ist, die Aktie des Sportartikelherstellers Adidas oder Puma zu kaufen.
  • Neben den Kursgewinnen erhöht die Dividende, die eine Aktiengesellschaft zahlt, deine Rendite. Deine Aktienbewertung sollte daher auch die Dividendenzahlungen der letzten Jahre berücksichtigen.
  • Es besteht bei der Bewertung von Wachstums- bzw. Substanzwerten einen unterschiedlichen Fokus in der fundamentalen Bewertung.
  • Bei einem wirtschaftlich starken Unternehmen ist das Vermögen mindestens doppelt so hoch wie die aktuellen Schulden.
  • Auch sollten die kurzfristigen Schulden eines Unternehmens nicht zu hoch ausfallen. Gerade in der aktuellen Phase von steigenden Zinsen ist ein geringer Verschuldungsgrad positiv zu bewerten.
  • Wie sieht die Kursentwicklung des Aktientitels aus?
  • Können Trends oder bestimmte Kursformationen erkannt werden?
  • Wann ist ein guter Kurs, um in die Aktie einzusteigen oder besser an der Seitenlinie stehenzubleiben?

„Price is what you pay, value is what you get!“

Fundamentale vs. Technische Analyse

Ein fundamentaler Börsianer bildet sich seine Meinung über ein Unternehmen auf Basis der makro- und mikroökonomischen Bedingungen des Unternehmens. Seine Analyse fußt auf Markt- und Branchenanalysen, publizierten Geschäftsberichten oder der Qualität des Managements. Er beurteilt die operative, wirtschaftliche Lage und bestimmt den inneren und zukünftigen Wert des Unternehmens. Dieses sind meist Anleger mit einem längerfristigen Anlagehorizont für ihre Investitionen – also klassische langfristige Investitionsstrategen.

Der technische Analyst hingegen fokussiert sich eher kurzfristig (max. 1–3 Monate) auf die Kurshistorie und die Entwicklung des Aktienkurses am Markt. Er beobachtet den Markt und die darin agierenden Akteure. Da eine Börse den theoretisch idealen Marktplatz von Angebot (Bid) und Nachfrage (Ask) darstellt, versucht der technische Börsianer somit, von historischen Entwicklungen am Kapitalmarkt auf das zukünftige, kurzfristige Geschehen (Kursentwicklung) zu schließen. Hierbei steht der Chart im Zentrum seiner Analyse.

Während sich die Fundamentalanalyse also mit den Gründen und Ursachen beschäftigt, geht es dem technischen Analysten um die Auswirkung auf die kurzfristigen Kursbewegungen.

Sentiment-Analyse

Man muss natürlich kein ausgebildeter Finanzanalyst werden, um Geld in den Märkten zu investieren! 

Ergänzend möchte ich noch die Sentiment-Analyse oder besser psychologische Umfeldanalyse benennen. Hierbei wird der Wert nicht aufgrund des Zahlenwerkes oder der Chart-Dynamik hin bewertet, sondern zunehmend durch mediale Aufmerksamkeit und Erwartungshysterie nach oben getrieben. Natürlich ist es positiv zu bewerten, wenn mehr junge Investoren in Aktien (Produktionskapital) investieren! Meist sind Sentiment-Investoren getrieben von subjektiven Bewertungen eines Unternehmens und kurzfristigem Gewinnstreben. Somit werden überwiegend operativ wertlose Titel in astronomische Höhen getrieben und fallen anschließend wieder wie ein Stein. Mit Aktienanalyse und investieren hat dieses Vorgehen nichts zu tun. 

Auf der anderen Seite hat dieser Trend den charmanten Vorteil, dass es auch Investoren gibt, die bewusst in ökologische und nachhaltige Unternehmen investieren wollen. So können Unternehmen die Möglichkeit nutzen, über ihre Kapitalmarktbewertung hin operativ zu wachsen. Das Kapital steuert die unternehmerischen Tätigkeiten der Zukunft, was entweder dem Profit aller zugutekommen kann oder lediglich den Interessen von Einzelnen dient.

Trading Strategien

Es gibt verschiedene Trading-Strategien, die von Tradern verwendet werden, um potenzielle Gewinne aus den Finanzmärkten zu erzielen. Hier sind einige der bekanntesten und häufig verwendeten Trading-Strategien:

  • Trendfolge-Strategie: Diese Strategie basiert darauf, Trends auf den Märkten zu identifizieren und ihnen zu folgen. Trader versuchen, von aufwärts gerichteten Trends zu profitieren, indem sie kaufen, wenn der Markt steigt, und von abwärts gerichteten Trends zu profitieren, indem sie verkaufen oder short gehen, wenn der Markt fällt.
  • Range-Trading-Strategie: Bei dieser Strategie handelt es sich um den Handel in einem begrenzten Preiskanal, auch als Handelsspanne bekannt. Trader kaufen, wenn der Preis nahe dem Unterstützungsniveau liegt, und verkaufen, wenn der Preis nahe dem Widerstandsniveau liegt. Diese Strategie wird oft in Märkten angewendet, die seitwärts oder in einer Konsolidierungsphase handeln.
  • Breakout-Strategie: Diese Strategie basiert auf dem Handel von Ausbrüchen aus vorherigen Kursniveaus. Trader warten darauf, dass der Preis über einen Widerstand oder unter eine Unterstützung ausbricht und nehmen dann Positionen in die Richtung des Ausbruchs ein. Das Ziel ist es, von der Dynamik des Ausbruchs zu profitieren.
  • Contrarian-Strategie: Bei dieser Strategie versuchen Trader, gegen den vorherrschenden Markttrend zu handeln. Sie suchen nach überkauften oder überverkauften Bedingungen, um Positionen entgegen dem vorherrschenden Trend einzugehen. Der Contrarian-Ansatz basiert auf der Annahme, dass Märkte zu bestimmten Zeitpunkten überkauft oder überverkauft sein können und eine Umkehrung wahrscheinlich ist.
  • Scalping-Strategie: Beim Scalping handelt es sich um eine kurzfristige Trading-Strategie, bei der Trader versuchen, kleine Gewinne aus schnellen Kursbewegungen zu erzielen. Scalper eröffnen und schließen Positionen innerhalb von Sekunden oder Minuten und halten normalerweise keine Positionen über Nacht.

Es ist wichtig zu beachten, dass keine dieser Strategien garantierte Gewinne bietet, und jede Strategie Risiken birgt. Erfolgreiches Trading erfordert ein fundiertes Verständnis des Marktes, technische und fundamentale Analysefähigkeiten, Risikomanagement und Disziplin. Trader sollten ihre Trading-Strategie an ihre individuellen Ziele, Risikotoleranz und Handelsstil anpassen.