Was ist Kapital
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Was ist Kapital?

Kapital

Kapital ist aus der volkswirtschaftlichen Sicht betrachtet, das Mittel, welches zur Erstellung von Gütern & Dienstleistungen zur Verfügung steht. Also alle benötigten Rohstoffe, Werkzeuge & Maschinen, Arbeitskraft sowie Intelligenz und Know-how. „Geld“ an sich dient als Mittel der Verfügbarkeit.

Die Gesamtheit der eingesetzten Kapitalmittel kann als sogenannter Kapitalstock bezeichnet werden. Also alle Mittel, die dafür in Summe zur Verfügung stehen. Somit wird das Kapital, in unserer heutigen Interpretation, definiert als Produktionsfaktor neben Arbeit und Boden (Realkapital). Geld zählt somit ebenfalls zum Kapitalbegriff, da es für Investitionszwecke eingesetzt werden kann.

Was kann Kapital?

Kapital verschafft Verfügungsmacht über Realkapital (= Sachkapital)! Dies ist eigentlich die wichtigste Erkenntnis des modernen Kapitalisten von heute! Doch dieser theoretische Ansatz greift viel zu kurz, da das Kapital schon immer Auswirkungen auf kulturelle und gesellschaftliche Entwicklungen nahm und nehmen wird. Derzeit kontrolliert das Kapital die gesellschaftliche Entwicklung, anstatt die Gemeinschaft es zielorientiert für Ihre Weiterentwicklung einsetzen könnte. Dieses liegt hauptsächlich an der ungerechten Verteilung von Kapital in der Gesellschaft und dessen Grundeigenschaft zum notwendigen Wachstums!

Kapitalbegriff

Gleichzeitig wird unter dem Begriff Kapital, dass Vermögen von geistiger Arbeit und Prozessen verstanden. Sucht man in den Sozialwissenschaften unter Kapital, so findet man den Begriff des Humankapitals. Dieses bezeichnet die Mittel, welche einem Menschen zur Durchsetzung & Erfüllung seiner Ziele zur Verfügung stehen. Neben Arbeitskraft ist dieses vor allem das geistige Kapital eines jeden Einzelnen. Der Vollständigkeit halber, sollte letztendlich das strukturelle Kapital noch benannt werden. Unter dem strukturellen Kapital werden vor allem etablierte Prozesse, Strukturen und Know-how der Führungskräfte in einem Unternehmen verstanden.

Formen des Kapital

Kapital im Wirtschaftskreislauf

Die bekanntesten Formen sind natürlich das Geld- und Sachkapital. Doch was beschreibt der Begriff des Kapitales eigentlich? Makroökonomisch besitzt Kapital wie andere Wirtschaftsgüter auch die Eigenschaft der Knappheit. Es ist theoretisch begrenzt. Diese zentrale Eigenschaft wird durch die Regeln eines ideellen Marktes hervorgerufen. Es herrscht ein Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage, welches den Wert einer Ware oder Dienstleistung beschreibt. Aus dieser Eigenschaft heraus entsteht der sogenannte Kapitalzins. Dieser stellt eine Art Nutzungsgebühr für die eingesetzten Mittel dar. Daher wird „Geld“ meist erst ab einer bestimmten Summe als Kapital bezeichnet. Einen klaren Schnitt kann man hier nicht ziehen. Jedoch kann man von Geld-Kapital sprechen, sobald das Geld nicht für den Konsum, sondern für die Vermögensbildung genutzt wird.

betriebswirtschaftliches Kapital

Auf mikroökonomischer Ebene, also im betriebswirtschaftlichen Sinne, stellt Kapital die Passivseite der Bilanz eines Unternehmens (Kapitalgesellschaften: GmbH & AG) dar. Dieses Kapital (Eigenkapital, Fremdkapital) spiegelt wiederum den Anspruch des Vermögens (Sachanlagen) auf der Aktivseite wieder. Meist handelt es sich im engeren Sinne um das ausgewiesene Eigenkapital einer Gesellschaft. Erweitert beschreibt Kapital auch die Mittel des Fremdkapitals, welche für die Schaffung von „Vermögen“ einsetzbar sind. Auch geliehenes Geld kann arbeiten!

Produktionsfaktor-Kapital
Kapital als Produktionsfaktor

Sachkapital

Bei dem Sachkapital ist die Abgrenzung einfacher, da hier die Eigenschaft der Knappheit physisch nachvollziehbar sind. Gibt es kein Wasser, so steigt dessen “Kapitalwert” ziemlich rasant ins Unermessliche. Auch ist die Erhebung einer Nutzungsgebühr als Grundlage für die Sach-/Kapitaldefinition recht simpel und schon sehr alt. So zahlen wir alle eine Nutzungsgebühr für unseren Wohnraum in Form von Miete! Den Kapitalzins an sich gab es somit schon vor der Etablierung des Geldes als anerkanntes Tauschmittel von Werten.

Formen des Kapital
Formen des Kapitals

Kapital ist immer im historischen Zusammenhang mit der politischen und sozialer Ordnung in einem Gesellschaftssystem zu betrachten. Mit der Entwicklung von Gesellschaften eines Bevölkerungsraumes bedurfte es der genormten Bewertung von überschüssigen und tauschbaren Waren. Münzen, welche durch die jeweiligen Kaiser, Fürsten und Kriegsherren herausgegeben wurden, waren die damaligen akzeptierten und standardisierten Tauschmittel. Hierfür wurden meist Edelmetalle in genormten Größen, mit dem jeweiligen Herrschaftssiegel, herausgegeben. Märkte zum Tausch und Kauf von Waren etablierten sich als kulturelle und soziale Austauschstätten.

Im alten Rom

Es entstanden die ersten einfachen Buchhaltungssysteme, sowie ein reduziertes Kreditwesen! In den meisten altertümlichen Gesellschaftsordnungen herrschte das „Kriegsrecht“ und damit verbunden waren Abgaben an die jeweilige Schutzmacht oder den Eroberer. Die „Steuern“ der damaligen Zeit. In Rom und eigentlich überall auf unserer Welt war das Prinzip der Sklaverei und eines Mehrstandes-(Kastensystems) völlig etabliert. Ein logisches Ergebnis einer steigenden Produktionsleistung, welche auf menschlicher Arbeitsteilung basiert. 

In dieser Epoche stellte neben den klassischen Sachkapitalgütern wie: Grundbesitz, Getreide, Wein auch ein Mensch an sich (Sklaven) einen direkten Kapitalwert dar. Das Kapital war hier in Form von menschlicher Arbeitskraft gebunden. Die aufstrebenden Städte waren nicht Orte der Produktion, sondern des Konsums. Die Produktion wurde durch die umliegenden Landschaften und Großgrundbesitzer gesteuert. Boden und Grundbesitz waren im Altertum die wichtigsten Kapitalformen des Besitzes

Besitz (Kapital) wurde mit dem Zweck des zukünftigen Wachstums an die nachfolgende Generation übergeben. Es entstanden die ersten Großgrundbesitzer, die frühzeitlichen Kapitalisten, im römischen Reich. Das Prinzip der Kapitalakkumulation, also die Anhäufung von Besitztümer, war schon damals ein zentraler Eckpfeiler des Kapitals in einer aufstrebenden Gesellschaft.

Arbeitsteilung & Spezialisierung

Technologie oder optimierte Prozess spielten in dieser Epoche noch keine übergeordnete Rolle für die Steigerung der wirtschaftlichen Leistung. Hier war es noch reine Menschenkraft die Werte erschafft und dem Boden einen Ertrag entriss. Langsam aber stetig etablierten sich die Formen der Arbeitsteilung und Spezialisierung auf bestimmte Tätigkeiten.

Somit wurden zum Beispiel ganze Dörfer zur Keramikproduktion umfunktioniert. Die Hochtechnologien dieser Epochen findet sich in Schmieden, welche die Metalle verarbeiten und Werkzeuge, sowie Waffen herstellten. Die Menschen, welche ein Handwerk beherrschten, repräsentierten damals die privilegierten Stände dieser Zeit, die Elite. Das Wissen um die Handwerkskunst wurde somit von Generation zu Generation in Gilden weitergegeben. Einen freien Zugang und Austausch von Wissen und Prozessen gab es für den Normalbürger nicht.

Gleichzeitig war die Möglichkeit der Wissensspeicherung nicht gegeben. Die wenigsten Menschen konnten weder rechnen noch schreiben. Neben den Sklaven und Leibeigenen gab es damals schon die freien Bürger. Jene streiften umher und boten Ihre Arbeitskraft gegen eine Entlohnung an (z.B. Tagelöhner, Erntehelfer, Ärzte).

Nutzen des Volkes

Mit dem zunehmenden Handel der großen antiken Gesellschaften mussten erste wirtschaftliche Regelungen, die das Privateigentum schützen und Handelsgeschäfte verlässlicher machten, manifestiert werden. Das gesamte Vermögen und Grundbesitz (Kapital) wurde meist ausschließlich dem erstgeborenen Sohn übergeben. Viele Grundlagen dieses gesellschaftlichen System wurden bis heute beibehalten.

Es war eine Zeit der rasanten politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen. Rom war zeitweise eine moderne, demokratische Republik die durch den Senat und deren gewählte Bürgervertretung geführt wurde. Hier hatte das Volk, respektive deren gewählte Vertreter, die Lenkung des Staates und dessen Kapital in der Hand. Kapital wurde zum Nutzen der Gemeinschaft verwendet.

Mit dem Rückschritt in eine zentralistisch durch den Kaiser geführte Gesellschaftsform, wurde auch das Kapital zum Nutzen einzelner und deren Machtansprüche akkumuliert. Die Grundlagen für unser modernes Kapitalsystem finden wir also schon sehr früh in unserer Geschichte. Sicher waren die Römer noch weit vom Kapitalismus entfernt, dafür war das Kredit- und Finanzsystem noch nicht weit genug entwickelt. Auch verhinderte der geringe Bildungsstand der breiten Bevölkerung und deren begrenzter Zugang zum Kapital das weitere gedeihen des Kapitals in dieser Epoche.

Kapital im Mittelalter

Machen wir einen kleinen Sprung in das 16. Jahrhundert. Seit der römischen Blühte in Europa, zerfiel das Reich in viele Kleinstaaten. Über die Jahrhunderte wurde Europa in kleinere Herrschaftsgebiete zerklüftet. Das Prinzip „Herrsche und Teile“ spielte dabei eine nicht zu unterschätzende Rolle in der Entwicklung Europas. Die zarten Ansätze einer demokratischen Gesellschaft, welche von den Mehrheitsinteressen der Bevölkerung gelenkt wurden, wichen zugunsten eines feudalistischen Systems der Kapitalerhaltung. 

Das Dogma des Glaubens und der Kirche führte zum Stillstand in der gesellschaftlichen Entwicklung. Die unterste Sicht der Bevölkerung waren Hörige, leibeigene Bauern und Knechte. Das menschliche Sklaven-Kapital des Mittelalters. Über dieser Mehrheit der Bevölkerung standen die freien Bürger, sogenannte Vasallen. Mit dem zunehmenden Kapital Einzelner und dem Zugang zu Wissen, etablierte sich das Bürgertum. Diese meist durch Aristokratie geprägte Schicht stellte die damalige Elite des Landes. Außerhalb Ihres Machtbereiches waren diese nur noch dem König Rechenschaft schuldig.

Frühkapitalismus

Im Frühkapitalismus gewann das Geld (als Kapitalfaktor) und Produktionskapazitäten gegenüber dem Besitz an Grund und Boden an Bedeutung. Das Prinzip der Erbfolge und Weitergabe von Besitztümern hatte sich über die Jahrhunderte nicht verändert. Somit kam es erneut zu einer Akkumulation (Anhäufung) des Kapitals (vor allem an Grund und Boden).

Damit hatte sich für die breite Bevölkerungsschicht der Gesellschaften kaum etwas geändert oder verbessert. Ein sozialer Aufstieg in höhere Gesellschaftsschichten und der damit verbundene Zugriff auf Kapital war schlichtweg nicht möglich. Die einfachen Normalbürger hatten keinen Zugang zum Kapital oder Wissen und auch wenig Chancen dieses durch körperliche Arbeit zu erlangen. Um Kapital- und Machtansprüche zu sichern, wurden eheliche Verbindungen innerhalb des engsten Familienkreises geschlossen.

Somit wurde sichergestellt, dass das Kapital auch weiter anwächst. Geld heiratet Geld. Gerade in dieser Zeit kam Armut einem Todesurteil gleich! Im späten Mittelalter nahm die Entwicklung von Münzen und Banknoten, teilweise schon FIAT-Währungen, Fahrt auf. Zum Teil hatte jedes Fürstentum seine eigens geprägten Münzen als legitime Tauschwährung.

Aufstieg der Bankiers

Durch die steigende Produktionseffizienz und Arbeitsteilung stieg das Handelsaufkommen in ganz Europa. Der Siegeszug der Handelshäuser, Hansen und Bankiers hatte begonnen. Teilweise wurden Händler reicher als der jeweilige Landesherr. Ein damaliges adäquates Mittel zur Sicherung der Vormachtstellung war die Herausgabe neuer Münzen, wobei die alten als ungültig erklärt wurden.

Schnell wurden die Geldverleiher-Dynastien die neuen inoffiziellen Herrscher über ganz Europa. Das Kapital übernahm langsam aber stetig die Führung der gesellschaftlichen Ordnung. Die italienische Bankiersfamilie „Medici“ war so reich und mächtig, dass diese sogar den einflussreichen „Posten“ des Papstes in Rom für sich beanspruchen konnten. Die Könige dieser Zeit benötigten Kapital, für die Eroberung und Verteidigung ihres Landes und um ihrer Machtansprüche Genüge zu tun. Schleichend ließen sich die Kaufleute und Bankiersfamilien Rechte und Alleinstellungsmerkmale für den Handel und Umgang mit Kapital zusichern.

Schnell wurde ein Bankensystem in Europa aufgebaut, welches indirekt durch „das Kapital des Königs“ (also die Schuldenlast der Bevölkerung des Herrschaftsgebietes) abgesichert wurde. Die Kommerzialisierung des Krieges durch die damaligen Kapitalisten, führte zu immensen Kapitalanhäufungen im Familienbesitz, welche bis heute nachvollziehbar sind. Das Bankensystem wurde europaweit im Zuge der überregionalen Geldgeschäfte ausgebaut. Somit konnten z.B. Wechsel als sicheres Tauschmittel schnell etabliert werden. Der Vorteil lag auf der Hand. Es wurde Möglich in Paris etwas einzahlen und sich den Betrag in Mailand wieder auszahlen lassen. Finanzströme wurden International und die Vorstufe unseres heutigen Buchgeldes war geschaffen.

Untergang der Könige

Da es in dieser Zeit nur Fortschritt und Verbesserung der Lebensumstände für einen kleinen Kreis der Kapital-Aristokraten gab, wuchs die Unzufriedenheit der Bevölkerung über die ungerechte Kapital- und Vermögensverteilung. In England begann der Übergang zum modernen Kapitalismus (ca. 1760). Getrieben durch steigende Löhne wuchs der Drang zum Ersatz der teuren Arbeitskräfte durch die Mechanisierung, und mündete in der bis Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts andauernden Industrialisierung.

Zentren der Textilproduktion entstanden und das Kapital konnte weiter wachsen. Der Kapitalfaktor Mensch war teuer geworden und forderte höhere Reallöhne. Um die Wettbewerbsfähigkeit, getrieben durch den internationalen Handel, zu erhalten, war die Effizienzsteigerung der entscheidende Faktor (Wettbewerbsvorteil). Hier wurde Sach- und Produktionskapital in Form von Fabriken und Produktionsprozessen aufgebaut. Dieses Kapital war jedoch noch an das reale Wirtschaftswachstum innerhalb einer Gesellschaft gebunden. Die Unzufriedenheit der Bevölkerung über die Macht- und Vermögensverhältnisse jener Zeit mündete 1798 in der französischen Revolution.

Die Bevölkerung forderte Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit! Sie wollten keinen Hunger mehr leiden, indes die Adligen im verschwenderischen Überfluss lebten. Sie forderten eine neue Gesellschaftsordnung in der das Kapital dem Nutzen der Gemeinschaft und nicht des Einzelnen gereicht. Es gab ein blutiges Ende der Monarchie und den Versuch der Errichtung einer Republik. Nachdem die Fürsten, Könige und elitären Aristokraten teilweise mit ihrem Leben bezahlten und sehr unruhige Jahre überstanden waren, gab es jedoch keine Lösungen oder Antworten für ein “revolutionäres”, neues Kapital- und Gesellschaftssystem.

Die Revolution der unteren Bevölkerungsschicht ist gescheitert und “frisst Ihre Kinder”. Mit Maximilien de Robespierre, welcher ein fanatischer Anhänger der Revolution war, wurde kurz nach der Ausrufung der Republik wiederum eine Notstandsdiktatur zur Rettung dieser ausgerufen (eine Revolution-Diktatur). Wenn man es vereinfacht darstellt, eigentlich die Geschichte des römischen Reiches im Schnelldurchlauf. Doch dass der neue “Caesar von Frankreich” (Europa) im Jahre 1799, Napoleon Bonaparte hieß.

Entwicklung von Kapital/Geld
Entwicklung des Geldes

Kapital ab dem 20. Jahrhundert

Im 20. Jahrhundert nahm das Kapital und der damit verbundene Kapitalismus erst richtig Schwung auf. Schon im 17. Jahrhundert gab es die ersten Finanzkrisen. Gerade in Frankreich kam es mehrmals zum Staatsbankrott, da man mit einem zentralen (Geld-) Drucksystem, welches nur in Eigennutz gesteuert wurde, die Märkte einfach mit (Papier-) Geld flutete. Auch der erste kleine „Crash“, die sogenannte Tulpenkrise, wurde durch das unregulierte Finanzsystem hervorgerufen. Die Regeln von Angebot, Nachfrage und Preiskalkulation standen damit auf dem Prüfstand.

Hiernach wurden Maßnahmen etabliert, um die “Freiheiten des Kapital” wieder etwas einzubremsen. Das 18./19. Jahrhundert war durch den wirtschaftlichen Aufstieg und die Etablierung von großen Fabriken, meist in Familienbesitz, gekennzeichnet. Durch den frischen Kapitalbedarf erfuhren die Börsen kurz nach der Jahrhundertwende einen enormen Zulauf. Die neue Welt wurde als Zufluchtsort für die in Europa verbauten sozialen Aufstiegschancen gesehen. Amerika wurde europäisch kolonialisiert und die unbegrenzten Möglichkeiten eines unberührten Landes ausgebeutet.

Schnell etablierte sich hier das doch so ungeliebte Prinzip des Ausnutzen von menschlicher Arbeitskraft. Der schelle Aufstieg der neuen Welt wurde durch die Sklaverei getragen. Nach den Bürgerkriegen wurden die Sklaven in eine moderne Arbeitssklaverei überführt. Schlägt man in den Geschichtsbüchern nach, so wird dieses meist mit ethisch, moralischen Ansprüchen begründet. Doch in Wahrheit wurde das menschliche Kapital und deren Ausbeutung durch den Kapitalisten zu teuer. Auch Sklaven brauchten Unterkünfte und Nahrung. Daher war es wirtschaftlich gesehen billiger, diese Menschen für Ihre Arbeit zu entlohnen und damit Abhängig von deren Arbeitslohn(-stelle) zu machen.

Das Kapital erobert die Welt

Der Weltkapitalismus nahm an Fahrt auf. Nach dem „Ersten Weltkrieg“, welcher die Machtansprüche und Kapitalverhältnisse in Europa neu ordnete, erholte sich die Wirtschaft in den goldenen 20iger Jahren. 
1929 folgte die erste große Weltwirtschaftskrise (Börsencrash), welche eine jahrelange Depression nach sich zog. Somit kam der 2. Weltkrieg für einige Staaten gerade richtig, um von der steigenden Nachfrage an Produktionsgütern und Kriegs-Rohstoffen zu profitieren…

Nachdem Europa in Schutt und Asche lag, herrschte ein Wettkampf der beiden Wirtschaftssysteme des Westens (USA) und Ostens (UdSSR) um die Vormachtstellung in der Welt. Durchgesetzt hat sich bisher das Prinzip des Turbokapitalismus. Das Kapital beherrscht die Märkte und fördert so das gezielte Wirtschaftswachstum (Wohlstand für alle…?). Planwirtschaft und zentrale Steuerung einer Gesellschaft unterlagen dem Prinzip des freien Kapitals und der damit theoretisch kapitalgesteuerten Entwicklung der Wirtschaft. 

In den 70iger und 80iger Jahren kam das Wirtschaftswachstum der Siegermächte wiederum ins stocken. Man fühlte sich durch die aufstrebenden “Verlierer” der Vergangenheit bedroht. Gewerkschaften machten den Kapitalisten der westlichen Welt die freie Ausbeutung durch Ihr Kapital schwer. Um das Wachstum wieder zu beschleunigen und den Abstand zur restlichen Welt aufrecht zu erhalten, beschlossen Margaret Thatcher (studierte Chemikerin, Premierministerin UK) und Ronald Wilson Reagan (Schauspieler, Präsident USA), nach Beratschlagung mit den führenden Großkapitalisten der westlichen Welt, dem Kapital vollends freien Lauf zu lassen.

Der Dollar wurde vom Goldstandard entkoppelt und stellte faktisch nur noch bedrucktes Papier dar. Gleichzeitig wurde der Dollar jedoch als Leitwährung in der Welt etabliert und damit als indirekte Recheneinheit für die Stärke und Kaufkraft einer Landeswährung (außerhalb USA) installiert. Ein Resultat der Verschuldung aller europäischen Kriegsmächte bei den USA, durch die notgezwungene Aufnahme von Staatskrediten (Kriegsschulden).

Wer regiert das Kapital

Während weltweit zentrale Notenbanken unter der Führung und Regulierung des jeweiligen Staates standen, war das Kapital in den USA nicht zentral reguliert. Der Dollar wurde wiederum von der FED (Federal Reserve System, US-Notenbank) herausgegeben. Die FED wurde 1913 gegründet, als zentrale Sicherunginstanz für die Beaufsichtigung und Regulierung der amerikanischen Geldpolitik. Es war jedoch keine staatlich gelenkte Institution, eher ein Zusammenschluss der damaligen Großkapitalisten und Bankiers dieser Welt, welche die FED als Absicherung ihrer Vermögen (Kredite) und Vormachtstellung gründeten. 

Diese Kapitalisten vereinigten zu jener Zeit fast zwei Drittel des vorhandenen Weltkapitals auf sich. Detaillierte Angaben, wer die FED steuert und somit die geldpolitischen Geschicke unser Welt, gibt es nicht. Unter den “Gründungsvätern” der Idee einer US-Notenbank findet man Namen wie: Rothschilds, John D. Rockefeller, J.P. Morgan, Goldman (Sachs), Warburg usw…! Eine Vereinigung der heutzutage mächtigsten Institution der Welt. Das Kapital hat somit vollends die Steuerung der westlichen Welt übernommen. “Fragen wir doch mal die Finanzmärkte, was diese von ….halten?”. Ein Satz der uns so „Normal“ erscheint und doch gleichzeitig das Problem unserer heutigen Zeit definiert.

Epoche des Produktionskapital

Die meist national geprägten Kontrollinstanzen des Kapitals, sind auf die aufstrebenden Weltkonzerne nicht vorbereitet gewesen. Durch Fehlsteuerung und kriminelle Bereicherung von Großkapitalisten (Banken) wurden größere und kleinere Börsencrashs ausgelöst. Einen vorläufigen Höhepunkt, fand das Kapital in der Krise des Jahres 2000, mit der “Dotcom-Blase”. Das Internet und die Digitalisierung lösen die Industrialisierung und Automatisierung als die neuen Wachstumsmotoren des 21. Jahrhunderts ab. Ähnlich wie in der Tulpenkrise wurden hier Hinterhof-Firmen mit Milliarden-Kapital aufgebläht (bewertet) um danach in sich zusammen zu sacken. Eine klassische Umverteilung des Kapitals hin zu den Großkapitalisten. Man sollte doch meinen, wir lernen aus der Geschichte? Doch die Möglichkeiten des schnellen Geldes auf Kosten anderer ist zu verlockend. Da Kapital auch gleichzeitig „Macht“ bedeutet, wird es auch keine regulatorischen Eingriffe geben. 

„Man darf halt nicht die Frösche fragen, wenn man vorhat den Teich abzulassen!“ Die Finanzwirtschaft, vor allem in den USA, verselbstständigte sich. Es wurden immer neue zweifelhafte Finanzinstrumente für den Häuserkauf und deren Finanzierung an die Bevölkerung vergeben. 2008 mündete dieses in einem Kollaps der Finanzsysteme, welcher aus den USA in die restliche Welt getragen wurde. Eigentlich war und ist das Finanzsystem unserer modernen Welt 2008 zusammengebrochen. Im Nachgang wurden die verschiedenen Instanzen und „unabhängigen“ Bewertungsagenturen (Moody’s und Co.) zwar abgemahnt, jedoch ist das Spiel bis auf ein paar wenige Regularien immer noch das Gleiche. Die Rechnung für die Gier der Banker zahlte die gesellschaftliche Unterschicht.

Finanzcrash

Nach der Finanzkrise 2008 wurde wieder „das Großkapital“ befragt, wie es weitergehen solle…geändert wurde nichts. Jedoch war das Vertrauen in Geld (Kapital) dermaßen untergraben, dass es zur Entwicklung von alternativen Finanzsystemen (Kryptowährungen) kommen musste. Dieses hat im Gegensatz zu dem durch die Notenbanken und Kapitalisten gesteuerten Geldsysteme den Vorteil einer gewissen demokratischen Neutralität und Begrenztheit

Doch wurde dieses neue Kapitel vehement von den alten Eliten (Banken) demontiert. Vielleicht gibt es einen Punkt (in naher Zukunft) an dem JP. Morgan und Goldman genügend Anteile dieser neuen Form des Kapitals akkumuliert (getauscht) haben, um dieses für die Allgemeinheit doch als rettender Anker zu propagieren. Die Großkonzerne und Banken haben die Macht über das gesellschaftliche System unserer heutigen Zeit, und werden diese auch nicht so schnell abgeben! Also, es bleibt spannend bei der Weiterentwicklung von Kapital und unseren Gesellschaftssystemen…

wie gehts weiter...

Die Macht des Kapitals ist ungebrochen. Die Schere in unserer Gesellschaft wird immer größer. Wir leben heute in einer Welt in dem es Kapital gelingt, mit Hilfe der neuen Technologien, innerhalb von einem Jahrzehnt weltumspannende Großkonzerne zu etablieren. Das Kapital dient hierbei nicht mehr nur dem Vermögensaufbau einzelner oder dem technologischen Fortschritt in einer Gesellschaft! 

Es unterliegt ausschließlich dem schnelleren und unbegrenzten Wachstum. Ganze Lieferketten werden von einem Großkonzern beherrscht! Durch das notwendige Wachstum des Kapital breiten diese Unternehmen sich weiter auf horizontaler Ebene in alle Produktionskapazitäten aus. Somit bemächtigen sich Konzerne ganzer Industrien und Dienstleistungsbereiche. 

Hier ist ein Punkt erreicht, an dem aus einem Kapitalismus die Planwirtschaft entspringt. Entgegen eines Marktes mit mindest zwei Teilnehmern, welche sich im Wettbewerb durch Ihre Weiterentwicklung differenzieren, wird Kapitalzuwachs nur noch geplant. In einer Planwirtschaft gab es 5 Jahrespläne. Bei den neuen Weltkonzernen unserer Zeit wird ebenfalls in 5 oder sogar 10 Jahresplänen agiert. Es kommt somit theoretisch zum Stillstand einer Weiterentwicklung durch das Kapital selbst.

Verteilung des Kapital

Die reichsten 10 Prozent der Deutschen vereinen mehr als 50 Prozent des Gesamtvermögens auf sich (Stand 2017). Die ärmere Hälfte der Deutschen verfügt nur über 1,3 % des Gesamtvermögens. Damit sind wir bei ähnlichen Vermögensverhältnissen des 17./18. Jahrhundert angekommen.
-Quelle-

"Die Theoretiker...beider Welten"

Adam Smith 

Er sieht Kapital als den gewinnbringenden Vorrat. (Also was eingesetzt werden kann, um Einkommen/Mehrwert zu erzielen und nicht für Konsum verwendet wird). Hat der einzelne Mensch kein Kapital bleibt ihm nur der Einsatz seines „Humankapitals“ um seine Bedürfnisse zu befriedigen. (sprich er wird nach seiner Arbeitskraft/geistige Arbeitskraft hin bewertet….)

Karl Marx 

Er verstand Kapital als sich bewegender abstrakter Wert, der wachsen muss. In dem berühmten Buch “Das Kapital” bestimmte Marx die Wertsubstanz einer Ware als abstrakte Arbeit, die sich in Produktion und Warentausch konstituiert und im Tauschwert erscheinen muss. (Kapital entspricht somit einem definierten Tauschwert einer Ware/Dienstleistung) 

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