monatliche Dividende
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Monatliche Dividende als passives Einkommen?

Welcher Anleger träumt nicht davon? Eine regelmäßige monatliche Dividende als zusätzliches Einkommen. Bei einem entsprechenden Anlagevolumen kann die Dividende das monatliche Gehalt sogar ersetzen. Dein Geld arbeitet für dich und nicht du arbeitest für dein Geld. Ein Traum eines jeden Kapitalisten. Doch ist dieses zu erreichen und wenn ja, wie? Was ist dafür nötig und welche Möglichkeiten habe ich? Starten wir zu Beginn ein kleines Rechenexempel. Nehmen wir an, wir möchten monatlich ein zusätzliches Einkommen von 500 Euro (brutto) generieren. Vielleicht ist damit die Miete gedeckt oder es reicht für die Leasingrate des Autos. Finden wir eine Aktie, die uns eine solche monatliche Ausschüttung bietet? Bei einer jährlichen Verzinsung/Dividende von 5 Prozent müssten wir somit (lediglich) 120.000 Euro investieren.    

Im folgenden Blogbeitrag möchte ich kurz auf Dividenden und verschiedene Dividendenaktien eingehen, um dir ein ausführliches Bild über die Möglichkeiten und Bedingungen eines passiven Einkommens zu geben.

Monatliche Dividende gefällig...
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Sind Dividenden die neuen Zinsen?

Nein, Dividenden können niemals mit Zinsen gleichgesetzt werden. Im Fall von festverzinslichen Sparverträgen besteht immer ein rechtlicher Anspruch auf den Bezug des auszuschüttenden Betrages. Im Fall von einer Dividende besteht keine Verpflichtung einer Aktiengesellschaft regelmäßig Dividende auszuschütten. Ob und in welcher Höhe eine Dividende ausgezahlt wird, hängt von der schwankenden Marktlage des Unternehmens ab. Eine generelle Dividendengarantie gibt es nicht!
Unternehmen werden jedoch als Dividendenaristokraten bezeichnet, sobald sie über 25 Jahre eine kontinuierliche Dividende ausgeschüttet und erhöht haben. In den meisten Fällen wird dieses auch weiterhin so bestehen. Der Tag der Auszahlung wird als EX-Tag bezeichnet, wobei der Kurs um den Betrag der pro Anteilsschein ausgezahlten Dividende korrigiert wird. Daher diese kleinen Korrekturen am EX-Tag. In Deutschland ist es üblich, die Dividende nur einmal im Jahr auszuschütten. In vielen anderen Ländern sind mehrmalige Ausschüttungen, bis hin zu monatlichen Dividendenzahlungen, üblich. Die gängigste Form der Dividenden sind eigentlich die quartalsweisen Ausschüttungen.

Dividendenausschüttung und Steuern

Eine Dividende ist ein Einkommen aus Kapitalvermögen. Somit unterliegt die ausgeschüttete Dividende der Kapitalertragssteuer. Das bedeutet, bei einem Kapitalertragsteuersatz von 25 Prozent (+ 5,5 Prozent Soli-Zuschlag) werden von jedem EURO, den man als Dividende erhält, schon mal 30 Cent abgeführt. Meist wird hier in Netto- und Brutto-Dividende unterschieden. Dieser Vorgang ist insoweit automatisiert, als deine Bank (Depotkonto) automatisch die Steuer an das Finanzamt abführt. Somit bekommst du lediglich die jährliche Jahressteuerbescheinigung zu deiner geleisteten Kapitalertragssteuer.
In Deutschland gelten noch die aktuellen Sparerfreibeträge, wonach 801 € (bzw. Paare 1.602 €) als steuerfreie Ausschüttungen verrechnet werden. Mit einem eingestellten Sparerfreibetrag in deinem Depot kannst du den Abzug der Steuer vermeiden. Ab 2023 hat die neue Regierung sogar eine Erhöhung des Sparerfreibetrages auf 1.000 € in Aussicht gestellt. Sobald deine Dividenden im Ausland bezogen werden, wird auf diese Ausschüttungen die jeweilige Quellensteuer des Landes erhoben. Diese findest du ebenfalls in deiner Jahressteuerbescheinigung ausgewiesen.

Möglichkeiten eines monatlichen Einkommens

Für ein monatliches, passives Einkommen ist also der Netto-Dividendenertrag entscheidend. Natürlich ist es auch erfreulich und motivierend Monat für Monat zuzusehen wie das Referenzkonto anwächst. Gerade bei deutschen Aktien wartet man ein Jahr auf die meist spärliche Auszahlung einer Dividende. In der aktuellen Börsenphase, in der die Kurse nur noch eine Richtung kennen, freut man sich über jede Gutschrift auf seinem Depot. Falls du auf einen monatlichen Zahlungseingang wert legst, hast du verschiedene Optionen dieses zu erreichen. Du kannst dir eine einzelne Aktie heraussuchen, welche als Aktienaristokrat eine monatliche Dividende auszahlt. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, dir aus Quartalsdividenden- und Jahresdividenden-Zahlern einen Korb an verschiedenen Wertpapieren zusammenzustellen. Somit kannst du mit ca. 5 ausgewählten Einzeltiteln ein adäquates zusätzliches monatliches Einkommen generieren. Neben der Auswahl von Einzeltitel gibt es eine große Vielfalt an Fonds und ETFs, welche sich auf solche dividendenstarke Titel fokussiert haben. 

Mieteinnahmen als passive monatliche Dividende?

Bei regelmäßigen passiven Einkommen denke ich meist an Mieteinnahmen. Auch sind es überwiegend Immobilienfonds, welche dieses Geschäftsmodell skaliert haben. Es werden über die Einlagen neue Immobilienbestände erworben und so das bestehende Geschäftsmodell erweitert. Eine neue Form stellt der Real-Estate-Investment-Trust (REIT) dar. Diese Unternehmensform wurde explizit für Kleinanleger geschaffen, welche sich keine eigene Immobilie leisten können oder wollen. Hiermit soll Ihnen die Möglichkeit eröffnet werden, dennoch in den Immobiliensektor zu investieren. Somit bekommt auch der „kleine Mann“ die Möglichkeit, von Mieteinnahmen aus Immobilienbesitz zu profitieren. Ein wesentliches Merkmal ist die Steuerbefreiung auf Unternehmensebene. Die ausgeschütteten Gewinne (Dividenden) unterliegen nur bei den Dividendenempfängern der Ertrags-/Einkommenssteuer. Somit soll diese Investition mit einer direkten Immobilienanlage gleichgestellt werden. Gleichzeitig sind die hohen verpflichtenden Ausschüttungsquoten der REIT-Aktien ein Alleinstellungsmerkmal für sich. Die meisten REIT-Aktien schütten ca. 90 % Ihres Gewinns sofort wieder aus. Gerade in den USA erfreut sich diese Anlageform großer Beliebtheit für die Altersvorsorge.

REITs mit monatlichen Auszahlungen

REITs zahlen nicht alle eine monatliche Dividende! Die meisten schütten in quartalsweisen Abständen an die Investoren aus. Bei einem REIT werden zwei Arten unterschieden – Equity-REIT und Mortgage-REIT. Bei Equity-REITs halten die Aktiengesellschaften echte Immobilien in Ihrem Sachvermögen. Also wirkliche Immobilien, die verwaltet werden und Mieteinnahmen generieren. Hierbei werden die Portfolios der Immobilienbestände nach bestimmten Kriterien geführt, verwaltet und aufgebaut. Die Mortgage-REITs hingegen halten lediglich Wertpapiere (Anleihen, Bausparverträge) und verdienen mit der Verzinsung dieser Papiere. So wird der Immobilienmarkt in den USA finanziert und gestützt. Jeder Häuslebauer, der einen Kredit in Anspruch nimmt, könnte seinen Kredit in einem Mortgage-REIT wiederfinden.
Zusätzlich decken REITs überwiegend eine bestimmte Kategorie von Immobilien ab.
Typische Immobilien REITs findet man in den folgenden Sektoren: Hotels (Lodging-REIT), Wohnimmobilien (Residential-REIT), Büros (Office-REIT), Einzelhandel (RETAIL-REIT) usw.
Ich möchte im weiteren Beitrag zwei unterschiedliche REITs aus verschiedenen Sektoren mit expliziter monatlicher Dividende näher vorstellen.

monatliche Dividende mit...

Realty Income Corporation (NYSE: O)

Realty Income ist wohl der bekannteste monatliche Dividendenzahler überhaupt. Nicht umsonst hat sich die Firma die Bezeichnung „The Monthly Dividend Company“ rechtlich schützen lassen. Gegründet wurde dieser REIT bereits in den frühen 1970ern. Begonnen wurde damals mit einem Taco Bell Restaurant. Über die Jahre wurden kontinuierlich neue Immobilien erworben und das Portfolio erweitert. Im Jahre 2015 wurde das Unternehmen in den S&P 500 aufgenommen und ist stetig weiter gewachsen. Das Portfolio an Bestandsimmobilien fokussiert sich auf Handelsketten, Einzelhandel und Einkaufszentren. Ein REIT aus dem Retailsektor. Größere Mieter sind beispielsweise Walgreens, 7-Eleven, Walmart, FedEx oder Sainsbury’s!
Realty Income hat derzeit (Stand Mai 2022) eine Marktkapitalisierung von ca. 26,5 Mrd. EURO erreicht. Somit gehört er zu einem der größeren REITs im Markt. Derzeit liegt das monatliche Aufschüttungsniveau bei ca. 0,21 € pro Anteilsschein. Es würde sich somit eine durchschnittliche Jahresdividende von über 4 Prozent ergeben.

Realty Income
monatliche Dividende Realty Income

* Quelle: Realty Income Corporation (Webseite-Präsentation) 

Entwicklung und Ausblick

Der Umsatz konnte in 2021 auf 2.084 Mio. EURO (1.640 in 2020) gesteigert werden. Einer der größten Umsatzzuwächse von über 27 % in den letzten 5 Jahren. Der Gewinn je Aktie brach in 2021 auf 0,82 € (1,07 in 2020) pro Anteilsschein ein. Die Dividende je Anteilsschein lag in 2021 bei 2,68 € (2,64 in 2020) und wird für das laufende Jahr mit einem Wert von 2,79 € pro Anteilsschein erwartet. Weiterhin ist positiv zu erwähnen, dass im Jahr 2021 die Eigenkapitalquote verbessert und der Verschuldungsgrad gesenkt werden konnte. Dies ist gerade in Hinsicht auf die zu erwartenden Zinserhöhungen äußerst positiv zu bewerten. Der REIT umfasst aktuell ca. 11.000 Immobilien und möchte mit einem weiteren Milliarden-Portfolio (Zukauf) seine Standbeine auch in das Casino-Segment ausweiten. Dahinter steht die Übernahme des Encore Boston Harbor Resort und Casino. Also eine weitere Diversifizierung im Immobilien-Portfolio, welches das künftige Wachstum und die Dividenden steigern soll.

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Stag Industrial, Inc. (NYSE: STAG)

Auch STAG Industrial Inc. ist ein US-amerikanischer REIT, der jedoch ausschließlich in den USA Immobilien verwaltet. Im Gegensatz zur Realty Income ist es ein sehr junger REIT (ca. 11 Jahre), mit einer Marktkapitalisierung von ca. 5,4 Mrd. EURO (Mai 2022). Wie bei allen Immobilien REITs ist das Geschäftsmodell ein „Sale & Lease Back“. Dabei liegt der Fokus bei STAG auf Gewerbeimmobilien in Bereich Versand- und Logistik. Somit möchte STAG dem anhaltenden Onlineversandhandel-Boom Rechnung tragen. Oft wird STAG auch als eine Amazon-Aktie bezeichnet, obwohl dieser Mieter mit nur ca. 3,2 Prozent der gemieteten Flächen im Portfolio vertreten ist. Neben einer kontinuierlichen Akquise von neuen Logistikzentren werden diese unter dem Management von STAG in Richtung Nachhaltigkeit getrimmt. Es werden Lagerflächen mit LED-Beleuchtungskonzepten und zusätzlichen auf der Dachfläche installierten Fotovoltaikanlagen ausgestattet. Ein interessanter Ansatz, welcher bei einer entsprechenden Dachflächenausstattung die Rendite steigern dürfte (Energievergütung). Natürlich liegt der Fokus auf der CO₂-Neutralität des Geschäftsmodells.

STAG Industrial Inc

* Quelle: STAG Industrial Inc.  (Webseite-Präsentation) 

monatliche Dividende STAG

Entwicklung und Ausblick

STAG hält aktuell ca. 551 Immobilien in seinem Portfolio. Die STAG Industrial Inc. konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021 seinen Umsatz von 483 Mio. $ in 2020 auf 562 Mio. $ steigen. Dieses entspricht einer Umsatzsteigerung von ca. 16 % im Jahr. Der Nettoüberschuss konnte mit 192 Mio. $ (2021) zum Vergleich im Vorjahr 202 Mio. $ (2020) nicht weiter ausgebaut werden. Allerdings muss man beachten, dass STAG in den Jahren 2018/19 noch nicht einmal die 100 Mio.$ Marke knacken konnte. In der Bilanz präsentiert STAG eine Bilanzsumme von knapp 5,8 Mrd. $, wobei ca. 2,4 Mrd. $ auf Verbindlichkeiten und ca. 3,3 Mrd. $ auf die Eigenkapitalpositionen entfallen. Seitens der Unternehmensbewertung ist STAG im Vergleich zur PEER-Group mit einem FFO-Multible von 15,7x (Peer-Group 27,6x) recht günstig bewertet.

Main Street Capital Corporation (NYSE: MAIN)

Zum Schluss noch eine Dividendenperle aus dem Finanzsektor. Main Street Capital ist ein amerikanisches Finanzdienstleistungsunternehmen mit dem Hauptsitz in Houston. Ein klassisches Business Development Geschäft. Hierzulande könnte man es vielleicht mit dem Begriff eines Business Angel umschreiben. Das Unternehmen ist darauf spezialisiert, Eigenkapital und Fremdkapital für Unternehmen bereitzustellen. Dabei fokussiert es sich eben nicht auf die großen Bigplayer (Wallstreet), sondern auf kleinere und mittlere Unternehmen (Mainstreet). Diese Unternehmen sollten jedoch eine herausragende Position in Ihrem Geschäftsfeld einnehmen bzw. einen definierten Wettbewerbsvorteil besitzen. Somit handelt es sich meist um Unternehmen, mit Umsätzen zwischen 10 und 150 Millionen US-Dollar und einem EBITDA zwischen 3 und 20 Millionen US-Dollar. Aktuell verwaltet das Unternehmen ein investiertes Kapital von ca. 5,8 Mrd. $. Auch Main Street Capital zahlt eine monatliche Dividende an seine Aktionäre aus. Die Jahresdividende beläuft sich aktuell auf über 6 % im Jahr!

monatliche Dividenden Main Street Capital
monatliche Dividende Main Street

* Quelle: Main Street Capital Corporation  (Webseite-Präsentation) 

Entwicklung und Ausblick

Main Street Capital hat sich ein gut diversifiziertes Portfolio aufgebaut. Aktuell ist das Kapital in 190 Unternehmen im amerikanischen Raum investiert. Die durchschnittliche Investition pro Unternehmen liegt bei ca. 17 Mio. $. Im abgeschlossenen Geschäftsjahr 2021 konnten Nettoerträge von 182,7 Mio. $ (oder 2,65 $ pro Anteilsschein) erwirtschaftet werden (2020/2,10 $). Die Eigenkapitalrendite des Unternehmens konnte einen Wert von knapp über 20 % erreichen. Der Net Asset Value (Nettoinventarwert) konnte im Vergleich zu 2020 um 2,94 $ auf 25,29 $ pro Aktie gesteigert werden. Jedoch muss man hierbei auch anmerken, dass die Eigenkapitalquote des Unternehmens gesunken ist. Dieses spricht für eine zusätzliche Aufnahme von Fremdkapital mit diesen Investitionen. Die Dividenden wurden seit 11 Jahren kontinuierlich ausgezahlt, wobei die Ausschüttungsquote im abgelaufenen Geschäftsjahr ca. 51 % auf den Gewinn und 57 % auf Free Cash Flow betrugen. Der jährliche Dividendenzuwachs liegt bei 3,22 % im 10 Jahresmittel.

Disclaimer

– keine Anlage- oder Kaufempfehlung –

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