Zentralbanken & die US-Notenbank
Zentralbanken sind Institutionen, die für die Regulierung des Geld- und Bankensystems eines Landes oder einer Währungsunion verantwortlich sind. Ihre Hauptaufgaben umfassen in der Regel die Steuerung der Geldmenge und des Zinssatzes, die Wahrung der Preisstabilität, die Förderung eines gesunden Finanzsystems und manchmal auch die Aufrechterhaltung der Währungsstabilität.
Die Zentralbank fungiert als Bank der Regierung und der Geschäftsbanken und überwacht häufig auch den Zahlungsverkehr. Sie ist oft unabhängig von der Regierung, um politische Einflussnahme auf ihre geldpolitischen Entscheidungen zu vermeiden!
Einige bekannte Zentralbanken sind die Federal Reserve (Fed) in den Vereinigten Staaten, die Europäische Zentralbank (EZB) in der Eurozone, die Bank of England (BoE) im Vereinigten Königreich und die Bank of Japan (BoJ) in Japan.
Faszination der Zentralbanken
Ein faszinierendes Element im Bereich der Zentralbanken ist ihre entscheidende Rolle bei der Gestaltung und Umsetzung der Geldpolitik. Diese Institutionen sind nicht nur normale Banken, sondern haben weitreichende Befugnisse und Verantwortlichkeiten, die sich auf die gesamte Wirtschaft auswirken. Die Europäische Zentralbank (EZB) beispielsweise beeinflusst den Euro und damit die Finanzmärkte in Europa maßgeblich. Durch gezielte Maßnahmen wie Zinsänderungen oder Anleihekäufe steuern Zentralbanken das Geldangebot, um Preisstabilität und Wirtschaftswachstum zu fördern. Ihre Entscheidungen basieren auf umfangreichen Datenanalysen und einer genauen Einschätzung der aktuellen wirtschaftlichen Lage. Die Faszination liegt darin, wie diese Institutionen mit ihrer Geldpolitik direkten Einfluss auf die Wirtschaft nehmen können und somit maßgeblich zur Stabilität und Prosperität eines Landes beitragen oder eben nicht.
Zentralbanken in der Wirtschaft
Zentralbanken spielen eine entscheidende Rolle in der Wirtschaft. Durch ihre Geldpolitik beeinflussen sie das Zinsniveau, die Inflation und letztendlich das gesamte Wirtschaftswachstum. Die Europäische Zentralbank (EZB) beispielsweise steuert den Euro und überwacht die Geldversorgung im Euroraum. Aber auch die Deutsche Bundesbank hat wichtige Aufgaben, wie die Sicherung der Preisstabilität und die Regulierung des Finanzsystems. Zentralbanken sind nicht nur „Banken der Banken“, sondern maßgebliche Akteure für die Stabilität der Wirtschaft. Mit ihren Instrumenten und Maßnahmen reagieren sie auf wirtschaftliche Entwicklungen und versuchen, Krisen zu verhindern. Ihre Unabhängigkeit ist dabei essenziell, um politischen Einflüssen zu entgehen und objektive Entscheidungen zu treffen. Trotz Kritik sind Zentralbanken unverzichtbar für eine funktionierende Wirtschaft und bilden das Geheimnis ihrer Macht. Die mangelnde Unabhängigkeit der Fed wird jedoch in der aktuellen, politischen Situation immer deutlicher.
Zu den wichtigsten Aufgaben einer Zentralbank gehören:
Die Instrumente und Maßnahmen der Zentralbanken sind vielfältig und entscheidend für die Steuerung der Geldpolitik. Zentralbanken wie die Europäische Zentralbank (EZB) oder die Fed nutzen Instrumente wie Leitzinsen, Offenmarktgeschäfte und Mindestreserven, um die Geldmenge zu beeinflussen. Durch gezielte Interventionen am Geldmarkt können sie die Wirtschaft stabilisieren und Preisstabilität gewährleisten.
Die Veröffentlichung von Prognosen und Berichten durch die Zentralbanken schafft Transparenz und Vertrauen in ihre Entscheidungen. Darüber hinaus spielen auch Kommunikationsstrategien eine wichtige Rolle, um die Erwartungen der Marktteilnehmer zu lenken. Die Fähigkeit der Zentralbanken, flexibel auf wirtschaftliche Entwicklungen zu reagieren, unterstreicht ihre Bedeutung als Schlüsselakteure im Finanzsystem.
- Die Zentralbanken kontrollieren die Geldmenge und den Zinssatz, um die Preisstabilität und das Wirtschaftswachstum zu beeinflussen. Dies geschieht oft durch den Kauf oder Verkauf von Staatsanleihen und die Festlegung von Leitzinsen.
- Zentralbanken überwachen und regulieren die Geschäftsbanken, um die Stabilität des Finanzsystems sicherzustellen.
- Zentralbanken verwalten die nationale Währung und können in den Devisenmärkten eingreifen, um den Wechselkurs zu beeinflussen.
- Zentralbanken haben die Aufgabe, die Gesundheit des Finanzsystems sicherzustellen und in Zeiten von Finanzkrisen zu intervenieren.
Die Unabhängigkeit der Zentralbanken
In einer Zeit, in der wirtschaftliche Entscheidungen oft von politischen Interessen geprägt sind, ist die Unabhängigkeit der Zentralbanken von entscheidender Bedeutung. Die Unabhängigkeit sichert den Zentralbanken die Freiheit, geldpolitische Maßnahmen objektiv und ohne externe Einflüsse zu treffen. Dadurch können sie langfristige Ziele wie Preisstabilität verfolgen, ohne kurzfristigen politischen Druck ausgesetzt zu sein. Ein Paradebeispiel für eine unabhängige Zentralbank ist die Europäische Zentralbank (EZB), die durch klare Regelungen und Strukturen ihre Neutralität bewahrt. Die Unabhängigkeit der Zentralbanken schafft Vertrauen in ihre Geldpolitik und stärkt die Glaubwürdigkeit des Finanzsystems insgesamt. Durch diese Autonomie können Zentralbanken effektiv auf wirtschaftliche Herausforderungen reagieren und langfristige Stabilität gewährleisten.
Auf der anderen Seite haben wir die Zentralbank der Zentralbanken, welche unsere Leitwährung steuert! Die Federal Reserve (Fed). Schauen wir uns das System und die Unabhängigkeit der amerikanischen Zentralbank etwas genauer an.
Die US-Notenbank
Die US-Notenbank, die Federal Reserve, spielt eine Schlüsselrolle bei der Verwaltung des US-Dollar und damit bei ihrer Position als Leitwährung. Die Federal Reserve beeinflusst die Geldpolitik und den Wert des Dollars, was sich wiederum auf die globale Wirtschaft auswirkt, da der Dollar als weltweite Leitwährung fungiert.
Was ist die Fed?
Die Federal Reserve, oft als die Fed bezeichnet, ist die Zentralbank der Vereinigten Staaten und agiert als eine theoretisch unabhängige Einrichtung innerhalb der US-Regierung. Sie ist nicht im Besitz einer einzelnen Person, einer Familie oder eines Unternehmens, sondern wird als eine unabhängige staatliche Einrichtung betrachtet, die durch ihre Struktur einzigartige Eigenschaften aufweist. Ich nehme vorweg, dass die Fed eigentlich durch 12 private Mitgliedsbanken gesteuert wird…
Die Fed wurde durch den Federal Reserve Act von 1913 gegründet und hat ein duales Mandat – die Förderung der maximalen Beschäftigung und die Stabilisierung der Preise. Sie ist verantwortlich für die Geldpolitik der Vereinigten Staaten, die Aufsicht und Regulierung von Banken, die Aufrechterhaltung der Stabilität des Finanzsystems und die Bereitstellung von Finanzdienstleistungen für Depositeninstitutionen (Kreditbanken), die US-Regierung und ausländische offizielle Institutionen.
Wer lenkt die Fed?
Die Struktur der Federal Reserve besteht aus dem Board of Governors (oder Federal Reserve Board), der in Washington, D.C., ansässig ist und aus sieben Mitgliedern besteht, die vom Präsidenten der Vereinigten Staaten ernannt und vom US-Senat bestätigt werden. Außerdem gibt es 12 regionale Federal Reserve Banken, die in verschiedenen Städten der USA angesiedelt sind. Diese regionalen Banken sind im Besitz der Mitgliedsbanken in ihrem Distrikt, die Aktien dieser Banken halten. Diese Eigentumsverhältnisse sind jedoch nicht mit herkömmlichem Aktienbesitz zu vergleichen, da die Mitgliedsbanken keine Kontrolle über die Politik der Fed ausüben und die Dividenden auf ihre Aktien gesetzlich festgelegt sind. (Dennoch steuern Sie die Zinsen und Geldmengen im System.)
In diesem Sinne gehört die Federal Reserve nach außen „dem Volk der Vereinigten Staaten“, repräsentiert durch die Regierung und ihre Strukturen, obwohl ihre Politikgestaltung weitgehend unabhängig von der direkten politischen Einflussnahme der Regierung erfolgt, um eine unparteiische und langfristig orientierte Geldpolitik sicherzustellen. Im Sinne der 12 Mitgliedsbanken eben…
Jekyll Island - Gründung der Fed
Jekyll Island ist eine kleine, wunderschöne Insel im Atlantik vor der Westküste der Vereinigten Staaten. Der J.P. Morgan baute hier als erster Superreicher im Jahre 1896 sein Winterdomizil auf. Schnell gesellte sich eine illustre Runde, des damaligen Finanzhochadels mit Ihren Feriendomizilen auf der Insel. Darunter William Rockefeller, die Goodyears….! Es etablierte sich ein sehr exklusiver Club, welcher im Yachthaus von Jekyll Island sein Clubhaus fand. Mitglieder u.a. Marshall Field, Henry Hyde, J. P. Morgan, Joseph Pulitzer, William Rockefeller und William Henry Vanderbilt.
03.11.1910 – Auf dem Landsitz von J.P. Morgan auf der Atlantikinsel Jekyll Island treffen sich Vertreter der größten US-amerikanischen Privatbanken. Neun Tage beraten sie unter höchster Vertraulichkeit darüber, das Finanzwesen neu zu ordnen und krisenfester zu machen. Sie einigen sich auf einen Gesetzentwurf, der die Nationalbank durch eine private Notenbank ersetzt.
Drei Jahre später wird dies als „Federal Reserve Act“ vom US-Kongress verabschiedet und ist bis heute gültig.
Zentralbanken = Kapitalistische Sklaverei?
Bisher dachte ich wirklich, die „Federal Reserve“ Bank, welche auf allen US-Dollar-Noten steht, sei eine staatliche US-Bank. Doch ich irrte. Bereits seit 1913 entscheiden vor allem Privatleute über US-Währung, Geldmenge und Zinspolitik. Die US-Regierung ist ihr größter Schuldner und ist damit wohl die fremdbestimmteste Regierung der sogenannten zivilisierten Welt.
Als man den US-Dollar 1944 mit dem Abkommen von Bretton Woods auch zur Weltleitwährung machte, wurde damit auch der Rest der Welt zu Sklaven des US-amerikanischen Bankenkartells.
Als Sicherheit wurde der US-Dollar damals mit Gold unterlegt. Doch als der französische Präsident de Gaulle 1969 seine Freunde in den USA testen wollte und vertragsgemäß US-Dollar in Gold tauschen wollte, bekam er es nicht. Die USA kündigten einfach das Abkommen (1971). Seitdem steht der Geldmenge an US-Dollars kein wirklicher Wert mehr gegenüber. Geld hat seitdem nur mehr mit Glauben zu tun. Jetzt fragt man sich als gutgläubiger Weltbürger, warum unternimmt niemand etwas? Immer mehr Menschen leiden unter dieser modernen Form einer kapitalistischen Sklaverei?
Executive Order (EO) Nr. 11110
Einer hat den Versuch unternommen, etwas zu ändern! Im Juni 1963 hat John F. Kennedy den Versuch unternommen, die Federal Reserve Bank unter die Kontrolle der Demokratie zu nehmen. John F. Kennedy soll der Ansicht gewesen sein, dass er die Armut in den USA nur bekämpfen könne, wenn er als Präsident der USA auch die Kontrolle über das wichtigste Machtmittel – das Geld – ausüben könne. Kennedy unterzeichnete in dieser Logik die Executive Order (EO) Nr. 11110.
Am 4. Juni 1963 besiegelte Präsident John Fitzgerald Kennedy ein praktisch unbekanntes Präsidialdekret, die Executive Order 11110, mit der Absicht, der Federal Reserve Bank die Befugnis zu entziehen, der US-Bundesregierung Geld gegen Zinsen zu leihen. Mit einem Federstrich erklärte Präsident Kennedy, dass die private Federal Reserve Bank bald ihre Geschäftstätigkeit aufgeben würde.
Theoretisch gab er der Bundesregierung (US), insbesondere dem Finanzministerium, die verfassungsmäßige Befugnis zurück, Währung – Geld – zu schaffen und auszugeben, ohne den Umweg über die private Federal Reserve Bank. Die Executive Order 11110 wurde nie umgesetzt. Wir alle kennen die Bilder vom November 1963, als Kennedy im fahrenden Cabrio erschossen wurde. Als Tatverdächtiger wurde Lee Harvey Oswald verhaftet und zwei Tage später in Polizeigewahrsam von dem Nachtclubbesitzer Jack Ruby getötet. Seit dem hat kein Präsident der Vereinigten Staaten diese Executive Order angefasst bzw. umgesetzt.
Fazit - Ein wichtiger Akteur der Weltwirtschaft
Die Zentralbanken sind mehr als nur Finanzinstitute! Sie sind die unsichtbaren Lenker der Wirtschaft. Ihre Aufgaben reichen weit über das Bankwesen hinaus und beeinflussen direkt das tägliche Leben jedes Bürgers. Die Europäische Zentralbank (EZB) und die Deutsche Bundesbank sind Schlüsselfiguren in der Geldpolitik des Euro-Währungsgebiets. Durch gezielte Maßnahmen wie Zinssätze und Anleihekäufe steuern sie die wirtschaftliche Stabilität. Dabei ist ihre Unabhängigkeit von politischen Einflüssen essenziell für ihre Glaubwürdigkeit. Kritiker bemängeln jedoch manchmal ihre Entscheidungen und Transparenz. Trotzdem sind Zentralbanken unverzichtbare Akteure für eine gesunde Wirtschaft. (Zumindest nach westlichen Kriterien). Ihr Geheimnis liegt in ihrer Macht, die durch kluge Strategien und Datenanalyse gestärkt wird. In einer komplexen Finanzwelt sind sie eine unverzichtbare Säule für Wohlstand und Stabilität des amerikanischen Finanzsystems. Schauen wir mal wie lange noch….