Value Investing
Grundlagen & Strategie
Neben all den aufregenden neuen Investitionsmöglichkeiten, die ich dir regelmäßig präsentiere, möchte ich dich heute zu etwas ganz Besonderem einladen: Ich nehme dich mit in die Welt der Grundlagen des Value Investing!
Vergiss den Lärm um schnelle Spekulationen. Ich zeige dir eine Anlagestrategie, die nicht auf kurzfristige Gewinne, sondern auf den Aufbau von echtem, nachhaltigem Wohlstand abzielt.
Dieser Blogbeitrag ist mein persönlicher Wegweiser für dich. Mein Ziel? Dich zu inspirieren, dir die Motivation zu geben und dir das fundierte Wissen an die Hand zu legen, damit du sofort loslegen kannst. Hier geht es um eine Methode, die sich seit Jahrzehnten bewährt hat und von Legenden wie Benjamin Graham und Warren Buffett perfektioniert wurde.
Bist du bereit, anders zu investieren und dein Vermögen auf ein solides Fundament zu stellen?
Value-Investing
Dein Weg zu langfristigen Wohlstand
Stell dir vor, du gehst in einen Supermarkt, und dein Lieblingsprodukt ist im Sonderangebot. Du kaufst es, weil der Preis unter seinem tatsächlichen Wert liegt. Genau das ist das Kernprinzip des Value Investing: Du kaufst Aktien, wenn ihr Marktpreis unter ihrem wahren bzw. inneren Wert (Intrinsic Value) liegt.
Der innere Wert eines Unternehmens ist der wahre Wert, den es besitzt. Er basiert auf den Vermögenswerten, den Gewinnen, dem Cashflow und den Wachstumsaussichten. Im Gegensatz dazu ist der Marktpreis das, was der Markt im Moment bereit ist zu zahlen. Oft können irrationale Ängste oder übertriebene Euphorie dazu führen, dass der Marktpreis vom inneren Wert abweicht.
Das Ziel des Value Investors ist es, diese Diskrepanzen zu finden und auszunutzen. Wenn der Marktpreis einer Aktie deutlich unter ihrem inneren Wert liegt, entsteht eine sogenannte Sicherheitsmarge (Margin of Safety). Je größer diese Marge, desto geringer dein Risiko und desto höher dein potenzieller Gewinn.
Mr. Market
Benjamin Graham, der Vater des Value Investing, nannte den Markt in seinem Buch „Intelligent Investor“ metaphorisch „Mr. Market“. Er beschrieb Mr. Market als einen manisch-depressiven Geschäftspartner, der dir täglich anbietet, deine Anteile zu kaufen oder zu verkaufen. Manchmal ist er euphorisch und bietet dir einen absurden Preis, manchmal ist er depressiv und will deine Anteile für einen Spottpreis verkaufen. Die Aufgabe des intelligenten Investors ist es, Mr. Market zu ignorieren und nur dann zu handeln, wenn seine Emotionen einen echten Wertkauf ermöglichen.


Die Pioniere: Benjamin Graham und Warren Buffett
Benjamin Graham gilt als der Vater des Value Investing. In seinen bahnbrechenden Werken wie „Security Analysis“* (1934) und „The Intelligent Investor“* (1949) legte er die fundamentalen Prinzipien der wertorientierten Geldanlage fest. Sein zentrales Konzept ist die Sicherheitsmarge (Margin of Safety), die den Kauf einer Aktie zu einem Preis vorschreibt, der deutlich unter ihrem berechneten inneren Wert liegt. Graham betrachtete die Aktie als Anteil an einem Unternehmen und nicht als bloßes Spekulationsobjekt. Er lehrte, dass der Markt (Mr. Market) irrational sei und Investoren seine Stimmungsschwankungen nutzen sollten.
Warren Buffett, der berühmteste Schüler Grahams an der Columbia University, baute auf diesen Fundamenten seine eigene beispiellose Karriere auf. Während Graham oft nach „Zigarrenstummeln“ suchte – also nach finanziell extrem günstigen, aber mittelmäßigen Unternehmen – entwickelte Buffett seine Strategie weiter: Er kaufte qualitativ hochwertige Unternehmen mit dauerhaften Wettbewerbsvorteilen (dem sogenannten ökonomischen Burggraben) und einem nachvollziehbaren Geschäftsmodell, allerdings immer noch zu einem vernünftigen Preis. Beide Pioniere verbindet die konsequente langfristige Denkweise und die Ablehnung emotionaler, kurzfristiger Spekulation.
Analyse von Value-Aktien
Die Suche nach unterbewerteten Unternehmen erfordert Fleiß und eine systematische Herangehensweise. Hier sind die wichtigsten Schritte, um dein Portfolio aufzubauen:
Der Prozess beginnt mit der Fundamentalanalyse. Zuerst filterst du den Markt mit einem Aktienscreener nach niedrigen Kennzahlen wie dem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) oder dem Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV). Dies liefert eine Liste potenzieller Kandidaten.
Anschließend bewertest du die finanzielle Gesundheit jedes Unternehmens. Überprüfe die Bilanz, die Gewinn- und Verlustrechnung sowie den Cashflow. Achte auf niedrige Verschuldung und stabile Erträge, um sogenannte „Value Traps“ (Schein-Schnäppchen) zu vermeiden.
Der entscheidende Schritt ist die Bestimmung des intrinsischen Werts. Nutze Verfahren wie das Discounted Cash Flow (DCF) Modell. Kaufe eine Aktie nur, wenn ihr aktueller Marktpreis deutlich unter diesem ermittelten Wert liegt, um eine ausreichende Sicherheitsmarge zu gewährleisten.
Zum Schluss baust du ein diversifiziertes Portfolio auf. Value Investing ist eine Langfriststrategie, die Geduld erfordert, bis der Markt den wahren Wert des Unternehmens erkennt.
Fundamentalanalyse verstehen
Die Fundamentale Analyse ist der Eckpfeiler des Value Investing und erfordert ein tiefes Verständnis für die finanzielle Gesundheit und die Geschäftstätigkeit eines Unternehmens. Um den inneren Wert einer Aktie zu bestimmen, musst du lernen, die drei zentralen Finanzberichte zu lesen und kritisch zu interpretieren. Diese Berichte liefern die notwendigen Einblicke, um fundierte Entscheidungen zu treffen und überbewertete von unterbewerteten Aktien zu unterscheiden.
- Bilanz (Balance Sheet): Wie hoch sind die Vermögenswerte (Assets) und Schulden (Liabilities) des Unternehmens? Ein solides Unternehmen hat in der Regel mehr Vermögen als Schulden.
- Gewinn- und Verlustrechnung (Income Statement): Wie profitabel ist das Unternehmen? Hat es konstante Gewinne über die Jahre erzielt?
- Cashflow-Rechnung (Cash Flow Statement): Erwirtschaftet das Unternehmen genügend Cashflow? Insbesondere der operative Cashflow muss positiv und robust sein, da er die Fähigkeit des Unternehmens belegt, seine Geschäfte aus eigener Kraft zu finanzieren und zu wachsen. Ein Unternehmen kann Gewinne ausweisen, aber ohne ausreichend Cashflow ist es nicht nachhaltig.
Wichtige Kennzahlen zur Bewertung
Die Fundamentalanalyse stützt sich auf eine Reihe von Schlüssel-Kennzahlen, um den fairen Wert einer Aktie zu bestimmen. Die bekannteste ist das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV). Es setzt den Aktienkurs ins Verhältnis zum Gewinn pro Aktie (EPS – Earnings Per Share). Ein niedriges KGV kann auf eine günstige Bewertung hindeuten, muss aber immer im Branchenvergleich und im Kontext des erwarteten Gewinnwachstums gesehen werden.
Weitere zentrale Kennzahlen sind das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV), welches den Aktienkurs zum Eigenkapital pro Aktie in Relation setzt und oft für Banken oder immobilienlastige Unternehmen relevant ist, sowie das Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV), das sich bei noch unprofitablen Wachstumsunternehmen als nützlich erweist.
Neben diesen Bewertungskennzahlen spielen auch Rentabilitäts- und Liquiditätskennzahlen eine Rolle: Die Eigenkapitalrendite (ROE) misst, wie effizient das Unternehmen das investierte Kapital der Aktionäre verwendet, während der freie Cashflow die tatsächliche Liquiditätskraft abbildet. Nur die Kombination dieser Kennzahlen liefert ein umfassendes Bild der finanziellen Gesundheit und des Wertpotenzials eines Unternehmens.
Berechnung des inneren Wertes
Berechnung des inneren Werts: Es gibt verschiedene Methoden, um den inneren Wert zu schätzen:
- Discounted Cash Flow (DCF)-Methode: Hierbei schätzt du zukünftige Cashflows und diskontierst sie auf den heutigen Wert.
- Bewertungskennzahlen (XMultiples): Du vergleichst das Unternehmen mit ähnlichen Firmen in der gleichen Branche anhand von Kennzahlen wie dem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) oder dem Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV).





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Berechnung des inneren Wertes mittels DCF
- Prognose der Free Cash Flows (FCF): Zuerst werden die erwarteten freien Cashflows (FCF), d.h. die dem gesamten Kapital (Eigen- und Fremdkapital) zur Verfügung stehenden Zahlungsüberschüsse, für einen detaillierten Planungszeitraum (z.B. 3 bis 5 Jahre) geschätzt.
- Bestimmung des Diskontierungssatzes: Als Abzinsungssatz wird typischerweise der Weighted Average Cost of Capital (WACC) verwendet. Der WACC repräsentiert die gewichteten durchschnittlichen Kapitalkosten (Eigen- und Fremdkapitalkosten) des Unternehmens und spiegelt das mit den Cashflows verbundene Risiko wider.
- Berechnung des Endwerts (Terminal Value): Da ein Unternehmen theoretisch unbegrenzt existiert, muss der Wert der Cashflows, die nach dem detaillierten Planungszeitraum anfallen, ermittelt werden. Dies geschieht oft mit dem Gordon Growth Model, das ein konstantes, ewiges Wachstum annimmt. Der resultierende Endwert wird auf den Bewertungsstichtag diskontiert.
- Summierung zum Unternehmensgesamtwert: Die Barwerte der einzelnen prognostizierten FCFs und der Barwert des Endwerts werden addiert. Das Ergebnis ist der Gesamtunternehmenswert (Enterprise Value).
- Ermittlung des Eigenkapitalwerts: Um den inneren Wert des Eigenkapitals zu erhalten, wird das verzinsliche Fremdkapital vom Gesamtunternehmenswert abgezogen und nicht-betriebsnotwendiges Vermögen (falls vorhanden) addiert.
Excel-DCF-Vorlagen
raussuchen, ausfüllen, berechnen
Zugegeben, die Berechnung des inneren Wertes mittels der Discounted Cash Flow (DCF)-Methode ist recht aufwendig. Auch in der Praxis liefert diese Methode eher Tendenzen als definitive Ergebnisse, da viele Werte geschätzt oder aus zukünftigen Annahmen abgeleitet werden müssen. Das macht die Anwendung schwierig und zeitintensiv.
Einfacher ist hier oft ein Vergleich von Multiples (Vielfachen) von Werten, die sich auf Kennzahlen wie EBIT, Gewinn oder das Eigenkapital beziehen.
Multible-Methoden (Marktbezogen)
Das Multiplikatorverfahren nutzt den Marktwert vergleichbarer Unternehmen (Peer Group) oder vergangener Transaktionen.
- Formel: Unternehmenswert = Bezugsgröße × Multiplikator
- Bezugsgrößen: Häufig verwendete Kennzahlen sind das bereinigte EBITDA (Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen), das EBIT (operativer Gewinn) oder der Umsatz.
- Vorgehen: Man ermittelt einen branchenspezifischen Multiplikator (z.B. EV/EBITDA-Multiple), indem man die Kaufpreise ähnlicher Unternehmen ins Verhältnis zu deren Bezugsgröße setzt. Diesen Multiplikator wendet man dann auf die entsprechende Bezugsgröße des zu bewertenden Unternehmens an. Das Ergebnis ist ein erster Wertindikator.
Einfach gesagt, du berechnest die Multiples vom EBIT, EBITDA und Gewinn (Marktkapitalisierung/X). Angenommen dein analysiertes Unternehmen hat eine Bewertung vom 12fachen des EBIT(DA) und die Vergleichgruppe (Peer Group) im Durchschnitt 20…wäre es im Marktumfeld unterbewertet.
Die Sicherheitsmarge (Margin of Saftey)
Sobald du den inneren Wert geschätzt hast, vergleichst du ihn mit dem aktuellen Marktpreis (Anzahl der Aktien x Kurs). Kauft nur, wenn der Preis deutlich (mindestens 20-30%) unter deinem geschätzten inneren Wert liegt. Diese Sicherheitsmarge schützt dich vor möglichen Fehleinschätzungen und unvorhergesehenen Ereignissen.
Qualitätsmerkmale
Identifizierung von Qualitätsmerkmalen: Du suchst nicht nur nach billigen, sondern nach qualitativ hochwertigen Unternehmen! Qualität erkennst du an:
- Stabilem Geschäftsmodell: Das Unternehmen hat einen klaren Wettbewerbsvorteil (einem „Burggraben“, wie Warren Buffett es nennt).
- Kompetentem Management: Das Management handelt im besten Interesse der Aktionäre.
- Solider Bilanz: Geringe Verschuldung und ausreichend Cash-Reserven.
- Konstanten Gewinnen und Cashflows: Das Unternehmen generiert zuverlässig Geld!
Wie man ein Geschäftsmodell analysiert?
Die Analyse des Geschäftsmodells ist das A und O der fundamentalen Aktienbewertung. Im Grunde fragst du dich: Wie schafft es dieses Unternehmen, dauerhaft Geld zu verdienen?
Starte mit dem Nutzenversprechen: Was genau bietet das Unternehmen seinen Kunden (WER) und welchen einzigartigen Mehrwert (WAS) liefert es? Überlege, welches Problem es löst.
Im nächsten Schritt schaust du dir die Umsetzung (WIE) an: Welche Schlüsselressourcen (z. B. eine starke Marke, Patente oder einzigartige Technologie) sind entscheidend? Untersuche den Wettbewerbsvorteil – auch „Burggraben“ genannt – um zu verstehen, wie das Unternehmen seine Marktposition schützt.
Abschließend bewertest du das Ertragsmodell: Sind die Einnahmen stabil und wiederkehrend (wie bei Abos) oder einmalig? Achte darauf, ob das Modell skalierbar ist (Umsatz wächst schneller als Kosten). Ein klares, robustes Geschäftsmodell ist ein starkes Fundament für deine Investitionsentscheidung. Ist es für dich schlüssig und nachvollziehbar? Was ist deine Einschätzung als Investor?
Die Falle der "Value Traps"
Die goldene Regel: Ein niedriges KGV ist zunächst nur ein Warnsignal, niemals ein automatisches Kaufsignal. Es signalisiert lediglich, dass das Unternehmen aktuell günstig ist. Der Value Investor muss in einer tiefgehenden Fundamentalanalyse klären, ob dieser günstige Preis eine echte Sicherheitsmarge (wie bei Value-Aktien) oder eine gerechtfertigte Bestrafung (wie bei Value Traps) darstellt. Wer in eine Value Trap investiert, riskiert, sein Kapital langfristig in einem Unternehmen zu binden, das dauerhaft keine Rendite liefert oder dessen Kurse weiter fallen, weil es keine realistische Aussicht auf eine Erholung der Gewinne gibt.
Du erkennst eine Value Trap an:
- Struktureller Niedergang: Die Umsätze und Marktanteile sinken kontinuierlich über Jahre, oft in einer Branche, die von Disruption betroffen ist (z. B. Printmedien). Das Geschäftsmodell ist obsolet.
- Schwache Bilanz: Achte auf hohe Schuldenstände (hoher Debt-to-Equity-Ratio) und einen negativen freien Cashflow. Das Unternehmen generiert nicht genug Barmittel, um sich selbst zu tragen.
- Mangelnder Burggraben (Moat): Das Unternehmen hat keinen klaren Wettbewerbsvorteil gegenüber der Konkurrenz. Die Gewinnmargen und die Kapitalrenditen (ROE, ROA) sind im Branchenvergleich deutlich schlechter.
- Fehlendes Management-Engagement: Trotz sinkender Gewinne werden keine strategischen Veränderungen angegangen oder die Management-Vergütungen bleiben unangemessen hoch.
Suche immer nach einem Katalysator für die zukünftige Wertsteigerung – fehlt dieser, ist es wahrscheinlich eine Falle.
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Compounder-Aktien
Compounder-Aktien sind die Königsdisziplin für langfristig orientierte Anleger. Sie beschreiben Unternehmen, die ihren Wert über viele Jahre hinweg stetig und exponentiell (Zinseszinseffekt) vermehren. Sie sind die „Marathonläufer“ an der Börse. Ihr Geheimnis liegt in der Fähigkeit, hohe Renditen auf das eingesetzte Kapital (ROIC/ROE) zu erzielen und diese Gewinne dann profitabel in das eigene Wachstum zu reinvestieren. So wachsen Gewinne und Aktienkurs wie ein Schneeball.
Du erkennst Compounder an folgenden Merkmalen:
- Starker Burggraben (Moat): Sie haben dauerhafte Wettbewerbsvorteile (z. B. eine starke Marke, Patente oder Netzwerkeffekte), die ihre hohen Margen schützen.
- Hohe Kapitalrenditen: Kennzahlen wie ROE und ROIC liegen konstant über 15 %.
- Stetiges Wachstum: Sie zeigen über lange Zeiträume (mindestens 5–10 Jahre) ein organisches Umsatz- und Gewinnwachstum im zweistelligen Bereich.
- Solide Bilanz: Sie sind finanziell robust und haben einen niedrigen Verschuldungsgrad.
Compounder sind oft teuer, rechtfertigen ihren Preis aber durch ihre beständige Qualität und ihren Wachstumspfad.
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Finanzportale
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Vom Finden zum Kaufen
Screening-Tools
Aktienscreener (oder Screening Tools) sind unverzichtbare Werkzeuge für jeden Investor, der eine große Anzahl von Aktien effizient filtern und die besten Kandidaten für seine Anlagestrategie identifizieren möchte. Sie ersparen viel Zeit und helfen, emotionale Entscheidungen zu vermeiden, indem sie Aktien anhand definierter, objektiver Kennzahlen durchsuchen.
Ein hochwertiger Screener sollte folgende Kernfunktionen bieten:
- Umfangreiche Datenbasis: Zugriff auf eine große Anzahl von Aktien aus verschiedenen globalen Märkten (USA, Europa, Asien).
- Vielfältige Filterkriterien: Die Möglichkeit, sowohl nach fundamentalen Kennzahlen (KGV, KUV, Dividendenrendite, Verschuldungsgrad, Eigenkapitalquote, Gewinnwachstum) als auch nach technischen Kriterien (Chartmuster, gleitende Durchschnitte, RSI, Volumen) zu filtern.
- Benutzerfreundlichkeit: Eine intuitive Oberfläche (oft als „Easy Scan“ bezeichnet), die es auch Einsteigern leicht macht, Filter zu setzen und Ergebnisse schnell zu überblicken.
- Echtzeit-Daten & Chartsignale: Die Möglichkeit, aktuelle Marktdaten und Chartsignale in die Filterung einzubeziehen.
- Strategie-Templates: Vorgefertigte Screener, die auf populären Anlagestrategien basieren (z. B. Value Investing nach Graham, Qualitätsaktien, Dividendenstrategien).
beliebte Screening-Tools
Auf dem Markt gibt es sowohl kostenlose als auch kostenpflichtige Screener. Die folgenden Tools gehören zu den am häufigsten genannten und bestbewerteten, insbesondere im deutschsprachigen Raum und international:
Aktienfinder (Deutschland-Fokus) 🇩🇪
- Stärken: Oft als bester Screener im deutschsprachigen Raum genannt. Bietet einen starken Fokus auf die fundamentale Analyse und Qualitätsaktien. Die grafische Aufbereitung zur fairen Wertbestimmung ist besonders beliebt.
- Besonders geeignet für: Langfristige, fundamentale Investoren und Qualitätsanleger.
zum Aktienfinder
Hier klickenTraderFox (Europa/USA)
- Stärken: Bietet den sogenannten „Easy-Scan“, der als das deutsche Pendant zu Finviz gilt. Große Morningstar-Datenbank (über 15.000 Aktien) und die Einbeziehung von Echtzeitchartsignalen und fortgeschrittenen Strategie-Templates (z.B. „Hidden Champions“).
- Besonders geeignet für: Anleger, die fundamentale und technische Analyse kombinieren und schnell Kandidaten finden möchten.
zum TraderFox
Hier klickenWatchlist
MoneyMonkey
Club
TradingView (International/Chart-Fokus) 📊
- Stärken: Eines der weltweit führenden Chart-Tools mit einem sehr leistungsfähigen, oft kostenlosen Aktien-Screener. Bietet eine enorme Fülle an technischen Filtern und Indikatoren. Ideal zur grafischen Analyse der gefundenen Werte.
- Besonders geeignet für: Trader und technisch orientierte Investoren.
zum TradingView
Hier klickenFinviz (International/Kostenlos) 🆓
- Stärken: Der Screener von Finviz (Financial Visualizations) ist international bekannt und kostenlosnutzbar. Er bietet eine gute Auswahl an fundamentalen und technischen Filtern und eine sehr übersichtliche Darstellung.
- Besonders geeignet für: Einsteiger und Anleger, die einen kostenlosen, aber soliden US-Aktien-Screener suchen.
zu Finviz
Hier klickenPraktisches Beispiel: Chancen finden
Angenommen, du analysierst ein Pharmaunternehmen, das kürzlich eine schlechte Nachricht erhalten hat (z. B. ein Medikament hat die klinische Testphase nicht bestanden). Der Aktienkurs ist daraufhin massiv eingebrochen. Viele Investoren verkaufen panikartig.
Ein Value Investor würde jetzt genauer hinschauen:
- Ist das Geschäftsmodell des Unternehmens grundsätzlich solide? Ja, es hat eine breite Palette anderer, erfolgreicher Medikamente.
- Hat es eine starke Bilanz? Ja, die Verschuldung ist gering, und es hat viel Cash.
- Ist der innere Wert durch die schlechte Nachricht stark beeinträchtigt? Wahrscheinlich nicht. Die Einnahmen aus dem gescheiterten Medikament wären nur ein kleiner Teil des Gesamtumsatzes gewesen.
Der Aktienkurs ist nun so tief gefallen, dass er weit unter dem inneren Wert liegt. Das ist deine Chance. Du kaufst das Unternehmen zu einem Rabatt, mit der Gewissheit, dass der Markt seinen Fehler früher oder später korrigieren wird.
Aktuelle Chancen an den Märkten
Die aktuellen Märkte bieten zahlreiche Chancen für Value Investoren. Nach der Zinswende sind viele Werte, die in den letzten Jahren überbewertet waren, deutlich im Kurs gesunken. Die Sektoren Energie und Rohstoffe könnten nach dem Ende der geopolitischen Konflikte unterbewertet sein. Hier sind einige Bereiche, die du genauer analysieren könntest:
- Rohstoffe: Unternehmen für die Basis-Industrierohstoffe seinen günstig.
- Industrieunternehmen: Viele Industrieunternehmen haben unter den Lieferkettenproblemen gelitten. Ihre Kurse könnten daher unter ihrem inneren Wert liegen.
- Gesundheitswesen: Der demografische Wandel führt zu einer steigenden Nachfrage nach Gesundheitsdienstleistungen. Suche nach Unternehmen mit starken Marken und einem breiten Produktportfolio, deren Aktien möglicherweise aktuell unterbewertet sind.
Beginne noch heute mit deiner eigenen Analyse. Lies die Finanzberichte von Unternehmen, die du verstehst Folge meinem Blog und finde dein erstes Unternehmen mit einer Sicherheitsmarge. Die Reise zu finanziellem Wohlstand beginnt mit einem einzigen, mutigen Schritt.:-)
– keine Anlage- oder Kaufempfehlung –


