Finanzportale für Einsteiger und Profis
Finanzportale
Du willst dir ein Portfolio aufbauen oder einfach nur aktuelle News zu deinen Aktientiteln? Eine Watchlist für ein zukünftiges Portfolio anlegen? Dann wirst du sicherlich eines dieser Finanzportale benutzen.
Allein in Deutschland gibt es über 600 invertierbare Unternehmen, die gehandelt werden können. Um eine erste Übersicht zu gewinnen, solltest du neben den Informationen und Auskünften deiner Bank auch die Möglichkeiten der Internetrecherche und der diversen Finanzportale nutzen. Doch welche Finanzportale gibt es und was sind die individuellen Vor- und Nachteile der einzelnen Portale?
In diesem Beitrage habe ich dir eine Auswahl der beliebtesten größeren und kleinen Finanzportale zusammenzustellen. Natürlich hat jeder einen anderen Anspruch und Intention bei der Auswahl und Beurteilung von seinen Investitionsalternativen. Daher habe ich versucht, eine selektive Auswahl der Finanzportale vorzunehmen und mich ausschließlich auf deutschsprachige Portale konzentriert. Somit kannst du selbst entscheiden, welches Portal für deine Ansprüche und Bedürfnisse am besten geeignet ist.
Was sollte ein Finanzportal bieten?
Zunächst sollte es übersichtlich und einfach gestaltet sein. Gleichzeitig sollte es die Gesamtheit der Märkte bestmöglich abbilden. Natürlich sind die Datenquellen zu den einzelnen Finanzunternehmen entscheidend. Finanzdaten sollten verfügbar und auf dem neusten Stand sein. Eine große Bandbreite an Kennzahlen und Unternehmensinformation wäre auch von Vorteil. Ebenso die verschiedenen Tools und Funktion einer Watchlist und die eines eigenen Musterportfolio sind heute fast der Standard. Für eine technische Analyse ist eine gutes Chartanalyse-Tool mit vielen Werkzeugen hilfreich! Gibt es einen laufenden Newsfeed für einzelne Unternehmen? Für sehr interessierte Investoren sollte es an einer Austauschmöglichkeit in Form von Foren nicht fehlen. Im folgenden habe ich diese Kriterien herangezogen und möchte euch einige Finanzportale vorstellen, welche ich selbst gerne nutze.
Google Finanzen
- einfache und schnelle erste Übersicht der Märkte
- Beobachtungsliste/-funktion sehr praktisch
- sehr übersichtlich
- nur wenig Kennzahlen zu den Unternehmen
- Nachhaltigkeitsindex….???
- kaum relevante Unternehmensinformationen
Wer kennt es nicht? Google, der Marktführer unter den Suchmaschinen! Google bearbeitet jährlich mehr als zwei Billionen Suchanfragen. Neben dem Wetter, dem Übersetzer, der Google Maps bietet Google unter anderem auch noch ein Finanzportal. Doch wie gut ist das Portal und was kann man erwarten?
Mit Google Finanzen kannst du Wertpapiernotierungen, Aktiendiagramme und Finanznachrichten in Echtzeit abrufen. Hier findest du Informationen zu Wertpapieren wie Aktien, Währungen und Termingeschäften. Du kannst auch eigene Beobachtungslisten erstellen, um Aktien und andere gewünschte Wertpapiere zu beobachten.
Gehst du auf Google Finanzen so erwartet dich ein erster übersichtlicher Informationsbildschirm mit den wichtigsten Leitindizes, alles im Google Design versteht sich. Auf der rechten oberen Seite kannst du dich einloggen und findest deine Beobachtungsliste und individuellen Portfolios. Die Funktion Märkte vergleichen gibt einen schnellen und aufschlussreichen ersten Überblick zu Entwicklung der verschiedenen Indizes. Das selektieren der Märkte folgt bei Google einem regionalen Ansatz. Auch finden sich im Verlauf aktuelle Nachrichten aus der Google Suche und weiteren Informationskanälen.
Google Finanzen - Besonderheiten
Ein hervorzuhebender Marktindikator ist der Google spezifische Nachhaltigkeitsindex. Meist findet man diesen auf der rechten Seite unter dem gewählten Unternehmen. Hier wird eine Nachhaltigkeitsindex (CO₂ Indikator) für die einzelnen Unternehmen abgegeben. Dabei fällt auf, dass es vorwiegend große amerikanische Unternehmen auf diesen „Nachhaltigkeitsindex“ nach ganz oben geschafft haben …
Die Chartfunktion von Google.finanzen ist überschaubar und reicht für einen ersten kurzen Check der Lage aus. Bei den Einzelunternehmen findet man einen ersten Überblick, jedoch ist die Zahlen- und Datenbasis zu den weiterführenden Unternehmenskennzahlen sehr begrenzt. Positiv ist die einfache Beobachtungsliste und das funktionale Portfolio, was für die Beobachtung und Verfolgung von Einzeltitel völlig ausreichend ist.
Yahoo (Finance)
- einfache & schnelle Übersicht
- gute fundamentale Datenbasis zu den Unternehmen
- mobile App (mit Chartanalyse), Screener
- sehr viel Werbung
- klassische amerikanische Newsfeeds (siehe Google)
- hauptsächlich Englisch
Ebenfalls ein ehemals großes Suchportal ist, Yahoo. Genauso wie Google findet sich deren Hauptsitz in den Vereinigten Staaten. Bei der Bedeutung als Suchmaschine hat Yahoo in den letzten Jahren verloren und ist eher zu einem Beteiligungsunternehmen und Finanzinformationsdienstleister mutiert. Geht man auf finance.yahoo, so erwartet einen ein recht aufgeräumter erster Überblick, mit einem gewissen Anteil an nervigen Werbeeinblendungen. In der Topbar-Leiste finden sich die wichtigsten Grundfunktionen eines Finanzportals wieder. Hier steht die Watchlist und ein (dein) Portfolio im Mittelpunkt. Auffällig ist die Fokussierung auf die neue Anlageklasse der Kryptowährungen, welche einen schnellen und umfangreichen Blick auf die aktuellen Marktbewegungen der Währungen gibt.
Ebenfalls empfinde ich den Markt-Screener von Yahoo sehr gelungen, da hier über wenige Klicks die Märkte, Sektoren und Branchen nach verschiedenen Auswahlkriterien durchsucht (selektiert) werden können. Wie es sich für eine Suchmaschine gehört, hat auch Yahoo einen sehr umfangreichen Newsfeed zu den einzelnen Märkten und Unternehmen. Einen Community-Thread gibt es bei Yahoo ebenfalls.
Yahoo (Finance) - Besonderheiten
Wer einen genaueren Blick auf ein Unternehmen werfen möchte, ist bei finance.yahoo richtig. Im Besonderen die große Daten- und Zahlenbasis für die einzelnen Unternehmen ist beachtenswert. Hier stellt Yahoo eine Vielzahl von Kennzahlen und Daten zur fundamentalen Analyse der Unternehmen bereit. Gleichzeitig sind die Watchlist- und Portfolio-Funktionen sehr umfangreich und hilfreich gestaltet. Zusätzlich ist die mobile App von Yahoo doch recht gut gelungen, wie ich finde. Das Chart-Tool ist hier eines der wenigen, welches in der mobilen Variante sehr gut funktioniert und eine schnelle erste technische Analyse des Unternehmens zulässt. Es finden sich in der Chartanalyse viele hilfreiche Werkzeuge, welche die Analyse vereinfachen.
Der Aktionär
- große Community (auch Printausgabe)
- YouTube – Kanal (Börsenpunk)
- mobile App (mit Chartanalyse)
- sehr viel Werbung (für Abo)
- Analysen teilweise fragwürdig
- kaum fundamentale Kennzahlen
Jeder versierte deutsche Anleger wird früher oder später mit dem Börsenheft des Aktionärs in Berührung kommen. Es fühlt sich manchmal ein wenig wie die Bild-Zeitung für die Aktienmärkte an, was nicht abwertend gemeint ist! Ich mag vor allem den Börsenpunk mit seinem regelmäßigen YouTube Videos.
Der Aktionär „Online“ setzt im Prinzip das Konzept seiner Printausgabe fort. Schwerpunkt des Finanzportal liegt bei den Einschätzungen und Empfehlungen von unterschiedlichen Unternehmenstiteln. Hier muss jeder für sich selbst entscheiden, wie er zu den Einschätzungen der sogenannten Experten steht.
Eine gewisse “Herdenmacht an den Märkten” ist dem Aktionär mit seinen ca. 4 Millionen Online-Nutzern nicht abzusprechen. Der Aktionär gehört wie auch Börse-online.de zu der Kulmbacher Börsenmedien AG.
Die Marktübersichten und Kennzahlfunktionen zu den ausgewählten Aktientiteln sind übersichtlich und fokussieren sich auf die Basisunternehmenszahlen. Für eine erste Impression zur fundamentalen Lage des Unternehmens kann dieses ausreichen. Gut gelungen finde ich die Unternehmensvergleichsfunktionen im Chartbild. Die technische Analyse der Chartbilder konzentriert sich jedoch hauptsächlich auf die gleitenden Durchschnitte der Unternehmen und ist kaum um weitere technische Analysen erweiterbar.
Der Aktionär - Besonderheiten
Wer nach Beiträgen und Einschätzungen von gehypten Unternehmen und sogenannten Geheimtipps sucht, könnte hier fündig werden. Für eine detaillierte Bewertung von Unternehmen ist das Portal von „Der Aktionär“ jedoch nicht geeignet. Es eignet sich eher als Stimmungsbarometer für die deutsche Anlegerlandschaft…! Dennoch ist es immer interessant, die Markteinschätzungen und Prognosen der Experten zu hören. Jedoch empfehle ich jedem Anleger sich sein eigenes Bild zu den Unternehmen zu machen!
Börse-Online
- guter News-Feed
- Fundamentale Kennzahlen von Unternehmen
- Schätzungen für Bilanz und GuV
- sehr viel Werbung (für Abo)
- für erweiterte Funktionen Anmeldung notwendig
Auch die Börse Online ist ein deutschsprachiges Finanzportal, welches wie der Aktionär zur Kulmbacher Börsemedien AG gehört. Neben dem Finanzportal gehören auch die Zeitung Euro und Euro am Sonntag als bekannte Printausgaben zum Unternehmen. Mit dem Hintergrund eines eher redaktionell geprägten Finanzportals findest du hier sehr viele thematische Informationen rund um das Thema Märkte und Börsen.
Die Seite wirkt auf den ersten Blick sehr aufgeräumt. Schaut man unter dem Reiter Börse, so finden sich hier die einzelnen Marktsegmente nach Anlageklassen sortiert. Über eine Anmeldung im Portal hast du die Möglichkeit ein Musterdepot, sowie eine Watchlist zu führen. Was auf den ersten Blick fehlt, ist eine separate Screening-Funktion für die Märkte.
Hervorheben möchte ich die guten und übersichtlichen Daten und Kennzahlen. Neben den Bilanzen/GuV und weiteren Fundamentaldaten gibt es auch zusätzliche Marktinformationen und Unternehmensnachrichten. Neben dem klassischen Chartbild mit den Grundfunktionen kann auf ein Profi-Chart-Tool zugegriffen werden. (Tradingdesk.finanzen.net)
Das Börse-Online-Portal hat einen sehr guten News-Feed. Es gibt viele redaktionelle Informationen rund um das Thema Börse und Märkte. Gut gefallen haben wir die fundamentalen Analysemöglichkeiten zu den einzelnen Wertpapieren. Auch finde ich die technischen Analysemöglichkeiten mit den kleinen und großen Chartbild sehr ansprechend. Leider muss man sich für einige Funktionen anmelden, bzw. wird einem ständig das Abo vor die Nase gehalten. Dennoch, für die kostenlose Nutzung eine sehr gute Informationsquelle für potenzielle Investitionen.
Finanzen.net
- differenzierte Unternehmensnachrichten
- Darstellung der Kennzahlern im Verlaufsdiagramm
- „Ratgeber“ für Finanzen
- sehr viel Werbung (für Abo)
- für erweiterte Funktionen Anmeldung notwendig (Charts…)
Finanzen.net ist das Finanzportal der finanzen.net GmbH, welches wiederum eine Tochtergesellschaft der Axel Springer SE ist. Es gilt mit seinen mehr als 5 Millionen Besuchern und über 44 Millionen Seitenaufrufen zu den größten Portalen im deutschsprachigen Raum. Was beim Besuch der Seite auffällt, ist die penetrante Weiterleitung an die eigenen Produkte des Depots (finanzen.net zero) sowie die App von Oskar. Bietet sich natürlich für eine Finanzinformationsdienstleister an, obwohl hier einige Grenzen zu verschwimmen scheinen.
Neben der bekannten Top-Bar steht die Suchfunktion für Einzeltitel im Mittelpunkt. Im Reiter der Top-Bar mit Aktien und Indizes fällt auf, dass es fast ausschließlich um die deutschen (europäischen) Indizes geht. Teilweise werden Dow und Co. gar nicht in den Analysen aufgeführt. Eine Besonderheit findet sich mit dem Ratgeber-Portal bei Finanzen.net. Hier werden Themengebiete rund um Finanzen vorgestellt und ausführlich beschrieben. Leider fällt einem die immerwährende Weiterleitung an diverse Produkte und Dienstleistungen mit der Zeit auf die Nerven.
Meldet man sich bei Finanzen.net an, so hat man die Möglichkeit ein Musterdepot zu führen. Dieses kann dann auch gleich wieder mit dem eigenen Depot verbunden werden. Die App Variante der Finanzen.net finde ich eine der gelungensten unter den Finanzportalen. Ebenfalls hat finanzen.net ein sehr lebhaftes Forum, worin viele Aktien besprochen werden und ein interessanter Meinungsaustausch stattfindet.
Bei Finanzen.net merkt man, dass man dem Kulmbacher Pool etwas entgegensetzen möchte. Es gibt auch mal differenzierte Unternehmensinformationen zu den einzelnen Aktientiteln. Gleichzeitig versucht Finanzen.net eine gewisse Neutralität zu bewahren. Gut finde ich die grafische Aufbereitung der Fundamentalanalyse. Hier sind die einfachen Verlaufsdiagramme mit den zuschaltbaren Kennzahlen eine bei den Finanzportalen herausstechende Lösung. Auch findet man sehr aktuelle Zahlen mit teilweise fortgeschriebenen Wirtschaftsjahren. Die Chartanalyse für die technischen Börsianer ist mit den wichtigsten Funktionen ausreichend.
Wallstreet-Online.de
- guter Community-Bereich (Foren)
- Watchlist & Portfolio sehr gut
- kostenfreie Nutzung
- sehr viel Werbung
- „kleinteilig“
Wallstreet:online hat nach eigenen Angaben die größte deutschsprachige Online-Community im Bereich der Finanzportale. Nach persönlichen Erfahrungen kann ich nur sagen, dass hier zumindest die meisten Wertpapiertitel diskutiert werden. Wer also einen regen Austausch über Wertpapiere sucht, wird am ehesten bei Wallstret:online fündig. Natürlich findet man hier auch Nachrichten und Analysen zu den Wertpapieren. Interessant ist, dass dieses Finazportal eine eigenständige AG (Aktiengesellschaft) ist und damit natürlich auch an den Märkten handelbar. Allerdings muss man dazu wissen, dass auch dieses Portal zu ca. 75 % im Besitz der Axel Springer AG war und aktuell wieder in die Hände des ehemaligen Vorstands André Kolbinger ging. Seit 2019 gehört das Finanzportal ARIVA zum Konglomerat der Wallstreet:online. Weitere Portale sind: finanznachrichten.de, boersennews.de. Integriert ist auch die Trading-Plattform Smartbroker, worüber die Wertpapiere gehandelt werden können. (Hat jedoch nichts mit der Sparkasse zu tun!)
Die Daten von Wallstreet:online werden von TTMzero GmbH zur Verfügung gestellt. Ein bei Berlin ansässiger Finanzdatendienstleister. Optisch finde ich es relativ angenehm, obwohl es manchmal etwas sehr konservativ anmutet. Im Mittelpunkt der Topbar steht die Suchfunktion für Wertpapiere, was mir persönlich immer recht gut gefällt. Das Finanzportal ist klassisch angeordnet und man findet alle wichtigen Anlageklassen in einem Reiter. Auffallend ist hier, dass das Community-Forum wirklich an zentraler Stelle zu finden ist und nicht wie bei den Wettbewerbern unter verschiedenen Reitern versteckt wird. Eine Screening-Funktion im eigentlichen Sinne gibt es nicht.
Besser als die Desktopversion finde ich die gelungene App mit dem visuellen Marktindikator. Im Desktop-Bereich findet man übersichtliche und zahlreiche fundamentale Finanzkennzahlen. Gut gefällt mir auch die visuelle, grafische Darstellung der Entwicklung von definierten Finanzkennzahlen. Die fundamentalen Übersichten orientieren sich am europäischen Bilanzierungsstandard.
Was mir auffällt ist, dass die Daten teilweise nicht immer auf dem aktuellsten Stand sind. Das Chart-Tool ist eines der besseren im Vergleich und bietet zahlreiche Funktionen und zusätzliche Optionen für die Auswertungen des technischen Analysten. Portfolio und Watchlist-Funktionen sind auch im Portal vorhanden. Etwas sehr umständlich gestaltet finde ich jedoch den Mitgliederbereich.
AlleAktien.de
- gute Vorstellung von Einzeltiteln und Branchen
- Blogbeiträge werden laufend erneuert
- Fundamentale Analyse der Aktien
- Abo wird teilweise gespendet!
- voller Umfang ist kostenpflichtig
- kleiner Pool
Eines der kleineren Finanzportale (Blogs) ist alleaktien.de. Ein Finanzportal mit Sitz in der Schweiz, welches wiederum ein Tochterunternehmen der AlleAktien GmbH in München ist. Geführt und gegründet wurde alleaktien.de von Michael C. Jakob. Das Konzept besteht in „exklusiven“ Analysen, welche über den Premium-Bereich (Abo) zugänglich sind. Das Portal setzt eher auf den Community-Gedanken und die Verfolgung von ausgewählten Wertpapiertitel, die über einen Zeitraum erörtert werden. Gut finde ich, dass die vorhandenen Titel ausführlich erläutert werden. Die Aufmachung des Scorings der Aktien erinnert ein wenig an das Traderfox-Aktienterminal, was jedoch nicht weiter störend wirkt, sondern eher einen vertrauten Eindruck macht. Zusätzlich werden einzelne Titel auf der zugehörigen Seite eulerpool.com mit fundamentalen Analysen unterlegt. Auch könnt Ihr unter alleaktien.de/quantitativ die individuellen Analysen aufrufen.
Aktuelle Live-Kurse und Chart Tools sucht man hier vergeblich. Jedoch ist dieses nicht der Anspruch des Portals. In der Topbar finden sich die großen Indizes mit den jeweiligen Wertpapieren, welche wie schon erwähnt ausführlich vorgestellt werden. Auch gibt es einen Reiter mit Branchen, welcher sich am GICS-Standard orientiert und die jeweiligen Branchen etwas genauer vorstellt. Auf der Seite von Eulerpool.com findet man dann in einem begrenzten Umfang fundamentale Daten und Analysen zu Wertpapieren. Unter der “Quantitativ” Seite gibt es dann noch weitere fundamentale Aktienanalysen. Falls die Betreiber der Plattform diesen Blogbeitrag lesen… bitte integriert doch einen Button auf eurer Seite alleaktien.de von dem man direkt in die fundamentalen Analysen springen kann. Der Link ist aktuell im unteren Bereich der Seite versteckt, was für die gebotenen Informationen wirklich schade ist.
Alleaktien.de läuft etwas außerhalb der oben vorgestellten Finanzportale, da es einen anderen Ansatz verfolgt. Seid Ihr neu an den Märkten und wollt euch über diese informieren bzw. Informationen zu den großen Standardtiteln finden, so ist alleaktien.de ein ideales Portal für jeden Einsteiger. In dem Sinne ist alleaktien.de weniger ein Portal als ein sehr guter und informativer Blog für den interessierten Neuling an den Märkten. Da ich selbst weiß wie aufwendig es ist, einen solchen Blog zu betreiben, möchte ich jeden animieren die Seite mal zu besuchen. Vielen Dank an Michael für die Stärkung der deutschsprachigen Aktienkultur, weiter so und viel Erfolg!
Traderfox.com
- gutes „Cockpit“ für die Unternehmensanalyse
- technische Analysen im Mitgliederbereich
- Fundamentale Analyse der Aktien – Terminal
- voller Umfang ist kostenpflichtig
Eines der beiden fortgeschritteneren Finanzportale in meiner Auswahl ist der TraderFox.com. TraderFox wurde durch die in Reutlingen ansässige TraderFox GmbH entwickelt. Einer der beiden Gründer und Geschäftsführer ist der als Trader und Blogger bekannte Simon Betschinger. Ein TraderFox-Algorithmus überwacht den Nachrichten-Feed und meldet wichtige Nachrichten sofort per Push-Notification. Über das sogenannte News-Radar werden Aktien angezeigt, die nach Nachrichten eine starke Preisreaktion zeigen.
Wer das erste Mal auf trderfox.com geht, wird wahrscheinlich von der Masse der Informationen und den einzelnen kleinen Boxen überfordert sein. Für den versierten Trader lässt Traderfox jedoch fast keine Wünsche offen. Du bekommst hier alles in einem Paket. Allerdings kannst du den vollen Umfang des Angebots nur nutzen, wenn du dich kostenpflichtig bei Traderfox.com anmeldest. Dennoch können auch mit der kostenfreien Anmeldung einige Tools im begrenzten Umfang genutzt werden. Über das „Cockpit“ kannst du dann tiefer in die Einzelanalyse des Unternehmens einsteigen. Integriert ist natürlich eine sehr gutes Chatanalyse-Tool. Im Traderfox finde ich die Funktion der kommentierten Chartanalyse der einzelnen Mitglieder sehr hilfreich, um sich ein Bild von aktuellen technischen Lage des Unternehmens zu bilden.
Am linken oberen Reiter findest du noch weitere Tools von traderfox.com! Für die fundamentale Analyse ist das Aktien-Terminal eine tolle Funktion, auch in der kostenlosen Variante. Mit dem Aktien-Terminal werden die Titel nach fundamentaler Qualität, hinsichtlich der Dividende bzw. des Wachstums bewertet. Dieses kann als Einstieg in eine detaillierte fundamentale Analyse hilfreich sein, da die wesentlichen Kriterien schon bewertet wurden. Jedoch immer darauf achten, dass diese Werte im Vergleich zur Branche gezogen werden und nicht generalisiert sind.
Zusätzlich habt Ihr die Möglichkeit, unter verschiedenen Chartanalyse – Tools zu wählen. Mit diesem Werkzeug für die technische Analyse bleiben beim versierten Chartanalysten fast keine Wünsche offen.
Traderfox.com ist fast ein „Profitool“, welches in der kostenlosen Variante viele hilfreiche Werkzeuge bietet, um sich ein klares Bild über das ausgewählte Investment zu verschaffen. Möchte man jedoch weitere Funktionen nutzen, so kommt man um eine kostenpflichtige Anmeldung nicht herum. Ich möchte jedem der sich mit fundamentaler Bewertung von Aktien beschäftigt das Aktien-Terminal ans Herz legen. Für mich persönlich eine tolle Funktion für fortgeschrittene Börsianer. Jedoch immer die eigene Analyse durchführen und die Kennzahlen selbstständig bewerten…!
Tradingview.com
- gutes „Cockpit“ für die Unternehmensanalyse
- technische Analysen im Mitgliederbereich
- Fundamentale Analyse (Kennzahlen + Chart)
- voller Umfang ist kostenpflichtig
TradingView wurde 2011 entwickelt und gehört zu einem der besten Finanzportalen. Selbst mit der kostenlosen Variante können alle Tools genutzt werden, bzw. sind einige Funktionen etwas beschränkt worden. Wer sich an der nervigen Pop-ups nicht stört, der kann viele hilfreiche Informationen zu seinen Investments erfahren. Was mir auffällt, ist die permanente und stetige Weiterentwicklung der Plattform. Öffnet man TradingView so hat man einen sehr aufgeräumten Desktop mit einer zentralen Suchfunktion. Mit der Suche werden einem schon die beiden Ansichten „Überblick“ und „Chartanalyse“ angeboten. Das Chartanalyse-Tool gehört für mich zu einem der besten (frei zugänglichen) im Netz.
technische Analyse
Die Chartfunktionen bei TradingView lassen fast keine Wünsche offen. Man kann sich den Chart in allen Varianten und Zeiteinheiten anschauen. Zusätzlich findet man die vorbereiteten Analyse-Modelle (Pattern), welche einem den Einstieg in die technische Analyse vereinfachen. Ansonsten können in der kostenfreien Variante alle bekannten Indikatoren (> 100 Stück) in den Chart aufgenommen werden. Allerdings sind diese auf drei Stück pro Chartbild begrenzt. Es gibt die Möglichkeit über Zeichentools das Chartbild mit seinen eigenen Trendkanälen und Unterstützungen zu ergänzen. Auch findet sich in der Übersicht eine „automatisierte technische Analyse“, wobei die Oszillatoren, gleitenden Durchschnitte und Pivot Points automatisch ausgewertet werden. Das Ergebnis wird dann in einem grafischen „Tempomat” über verschiedene Zeiträume dargestellt.
Fundamentalanalyse
Im Überblick zu den Investments erscheint auch der Reiter “Financials”. Die Übersicht zu den Fundamentaldaten finde ich persönlich auch sehr übersichtlich und vollständig. Gut gefällt mir die grafische Aufbereitung und Auswertung der Kennzahlen, wodurch man einen schnellen Überblick zu dem Zahlenwerk gewinnt. Es kann unter den Rubriken Einkommensaufstellung, Bilanz, Cash Flow und Statistiken gewählt werden. Ebenfalls hat TradingView einen Stockscreener integriert, über welchen sich schnell über- und unterbewertete Unternehmen nach verschiedenen Kriterien filtern lassen.
TradingView ist ein Finanzportal für den eher fortgeschritteneren Trader und bietet eines der besten technischen Analysetools, welche es in einer kostenlosen Variante zu finden gibt. Jedoch bedarf es ein wenig Übung, sich mit den ganzen Funktionen und Möglichkeiten vertraut zu machen. Dennoch finde ich es das nützlichste und umfangreichste Finanzportal mit dem klarsten Fokus auf das wesentliche…. Trading und Analyse. Die Community Analysen können helfen den Einstieg in die eigene versierte Analyse zu beschleunigen.
Onvista.de
- Push-Mitteilungen (gute Funktion)
- Crowdinvesting – Alternativen
- Fundamentale Analyse (Kennzahlen + Chart)
- Werbung für eigene Bank
Wer eine weitere Quelle für seine Finanzdaten sucht, findet unter Umständen mit dem Finanzportal der onvista media GmbH eine weitere Alternative. Dieses Portal ist eigentlich der Ableger von der Onvista Bank, welche 2017 durch die Comdirect Bank übernommen wurde. Im Prinzip ein Tochterunternehmen der Commerzbank. Auch hat Onvista eine sehr interessante mobile App, wodurch das checken und prüfen von aktuellen Basis- und Kursdaten noch einfacher wird.
Neben den Kursinformationen gibt es natürlich die Rubrik für Nachrichten zu aktuellen Wirtschaftsthemen. Mir persönlich ist das Design und Aufmachung der Seite etwas zu überfrachtet, jedoch liegt dieses ja üblicherweise im Auge des Betrachters. Dennoch finde ich den Newsflow und die Wirtschaftsnachrichten sehr informativ und ergänzt den Überblick zu den vorab vorgestellten Portalen. In der Top-Bar finden sich die geläufigsten Anlageklassen in einer schnellen Übersicht. Ein Punkt wäre hier im Gegensatz zu den Wettbewerbern hervorzuheben, und zwar die Anlageklasse des Crowdinvesting wird bei Onvista als separater Reiter geführt.
Am interessanten sind für den fundamentalen Investor natürlich die fundamentalen Kennzahlen zu den einzelnen Wertpapieren. Hier finde ich Onvista.de gefühlt leicht vor den anderen deutschen Finanzportalen. Die Unternehmenszahlen sind sehr übersichtlich und auch mit einer zeitlichen Abfolge und Zukunftsaussichten dargestellt. Auch orientiert man sich an dem europäischen Bilanzierungsstandards, was vielleicht an der Datenquelle von FactSet liegt. Alle Fondsdaten werden von der Mountain-View Data GmbH bereitgestellt. Das Chartanalyse-Tool ist informativ und beinhaltet die wichtigsten technischen Analysetools.
Ist man bei Onvista angemeldet, so kann man eine Watchlist, sowie das obligatorische Musterdepot führen. Wie bei den meisten Finanzportalen kann mit dem Depot eine automatisierte Benachrichtigungsfunktion eingestellt werden, welche bei Kurssignalen eine Benachrichtigung sendet. Wen die ständige Werbung für das hauseigene Depot (onvista-Bank) nicht stört, der findet hier eine sehr gute Alternative.
Onvista.de bietet eine sehr gute Übersicht zu den Märkten, sowie weiterführende Informationen zu einzelnen Wertpapieren. Generell wirkt die ganze Aufmachung jedoch etwas “verspielt”, was es manchmal schwer macht, die wirklich wichtigen Informationen herauszufiltern.