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Rocket Lab Inc. Aktie (RKLB)

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Raumfahrt
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Rocket Lab USA, Inc. (NASDAQ: RKLB) hat sich in den letzten Jahren zu einem der spannendsten Akteure im New-Space-Sektor entwickelt. Einst bekannt als Spezialist für den Start von Klein-Satelliten mit ihrer Electron-Rakete, strebt das Unternehmen nun eine deutlich breitere Positionierung im wachsenden Raumfahrtmarkt an. Diese Analyse beleuchtet das Geschäftsmodell, die finanzielle Lage, die Bewertung und die Zukunftsaussichten, um ein fundiertes Urteil über ein Investment in Rocket Lab zu ermöglichen.

Wichtige Eckdaten - RKLB

Rocket Lab - Vorstellung & Analyse

Rocket Lab ist ein US-amerikanisches Luft- und Raumfahrtunternehmen, das 2006 von Peter Beck in Neuseeland gegründet wurde. Mit Hauptsitz in Long Beach, Kalifornien, und operativen Standorten in Neuseeland und den USA hat sich Rocket Lab als ein vertikal integriertes Raumfahrtunternehmen etabliert. Es ist eines der wenigen Privatunternehmen, das sowohl eigene Raketen für Orbitalstarts als auch eigene Satellitenplattformen und Raumfahrzeugkomponenten entwickelt und herstellt.
Im Gegensatz zu Raumfahrtgiganten wie SpaceX, die mit der Starship und Falcon 9 auf große Nutzlasten und interplanetare Flüge abzielen, konzentrierte sich Rocket Lab ursprünglich auf den Markt für kleine Satellitenstarts (Small-Sat-Launch-Market). Mit der Entwicklung der größeren Neutron-Rakete strebt das Unternehmen nun aber auch größere Nutzlasten und potenziell sogar bemannte Missionen an. Diese Diversifizierung spiegelt den Ehrgeiz wider, ein führender „End-to-End“-Raumfahrtanbieter zu werden.

Raketentypen - Electron und Neutron

  • Electron: Dies ist die primäre, bereits aktive Rakete von Rocket Lab. Sie ist eine kleine Trägerrakete (Small-Lift-Launch-Vehicle), die speziell für das Segment der Kleinsatelliten konzipiert wurde.
    • Nutzlast: Die Electron kann eine Nutzlast von bis zu 300 kg in eine niedrige Erdumlaufbahn (LEO) befördern.
    • Wiederverwendung: Rocket Lab hat ein System entwickelt, um die erste Stufe der Electron mittels Helikoptereinfang wiederzuverwenden.
  • Neutron: Dies ist die nächste Generation von Raketen, die sich bei Rocket Lab in der Entwicklung befindet. Sie ist eine mittelschwere Trägerrakete (Medium-Lift-Launch-Vehicle) und soll das Unternehmen in den Wettbewerb mit den größeren Anbietern bringen.
    • Nutzlast: Die Neutron ist für eine Nutzlast von bis zu 13 Tonnen in LEO ausgelegt (bei wiederverwendbarer erster Stufe).
    • Wiederverwendung: Das Design der Neutron ist von Grund auf auf Wiederverwendbarkeit ausgelegt, was eine schnelle und kostengünstige Rückführung der ersten Stufe ermöglichen soll.
Rocket Lab Vergleich

Das Geschäftsmodell

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Das Geschäftsmodell von Rocket Lab basiert auf zwei Hauptsegmenten, die zunehmend miteinander verknüpft werden.

Rocket Lab bietet einen Transportservice für Satelliten an. Das Unternehmen befördert im Auftrag von Organisationen, Firmen und Staaten Material in den erdnahen Orbit. So können diese ihre Satelliten ins All bringen, ohne eigene Raketen entwickeln zu müssen. Zusätzlich nutzt Rocket Lab diesen Service aber auch selbst, um eine eigene Satelliten-Infrastruktur im Orbit aufzubauen.

Die Strategie ist klar: Rocket Lab will nicht nur ein Taxi ins All sein, sondern ein End-to-End-Anbieter, der den gesamten Lebenszyklus einer Raumfahrtmission abdecken kann – von der Konstruktion des Satelliten über den Start bis zum Betrieb im Orbit. Dies schafft Synergien und potenzielle Umsatzquellen über die reinen Startdienste hinaus.

Launch Services

Dies ist das Kerngeschäft, mit dem Rocket Lab bekannt wurde. Das Unternehmen bietet Zugang zum Weltraum für kleine Satelliten mit seiner Electron-Rakete. Die Electron ist eine leichte Trägerrakete, die speziell für den schnellen und kostengünstigen Transport von Satelliten in verschiedene Erdumlaufbahnen (LEO, SSO) konzipiert ist. Rocket Lab betreibt hierfür eigene Startanlagen in Neuseeland (Mahia Peninsula) und in den USA (Mid-Atlantic Regional Spaceport in Virginia). Ein besonderes Merkmal war der Versuch, die erste Stufe der Electron-Rakete nach dem Start per Helikopter in der Luft einzufangen und wiederzuverwenden, ein ambitioniertes Ziel zur Kostensenkung und Effizienzsteigerung. Zukünftig soll die größere Neutron-Rakete hinzukommen, die für größere Nutzlasten, interplanetare Missionen und möglicherweise sogar bemannte Flüge ausgelegt ist.

Space Systems

Dieses Segment hat in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen und ist entscheidend für die langfristige Strategie von Rocket Lab. Es umfasst:

  • Satellitenplattformen: Rocket Lab entwickelt und baut eigene Satelliten, wie die Photon-Plattform, die für verschiedene Missionen konfiguriert werden kann, von Erdbeobachtung bis hin zu interplanetaren Flügen (z.B. für die NASA-Mission zum Mond, CAPSTONE).
  • Satellitenkomponenten: Das Unternehmen produziert eine Vielzahl von Komponenten wie Sternsensoren, Reaktionsräder, Solarzellen und Satellitenstrukturen, die sowohl für eigene Missionen als auch für externe Kunden verkauft werden. Dies geschieht oft durch Akquisitionen, die Rocket Lab in den letzten Jahren getätigt hat, um seine vertikale Integration und sein Produktportfolio zu erweitern.
  • Mission Operations: Rocket Lab bietet auch Dienstleistungen für den Betrieb von Satelliten nach dem Start an.

Womit verdient Rocket Lab Geld?

Rocket Lab generiert seine Einnahmen hauptsächlich aus:

  • Verkauf von Startdienstleistungen: Dies ist der größte Umsatztreiber. Kunden, typischerweise Regierungen, kommerzielle Unternehmen und wissenschaftliche Einrichtungen, zahlen für den Transport ihrer Satelliten in den Orbit.
  • Raumfahrtsystemen und -komponenten: Einnahmen stammen hier aus dem Bau und Verkauf von Photon-Satellitenplattformen, spezialisierten Raumfahrzeugkomponenten und der Erbringung von Missionsunterstützungsdiensten für Kunden. Durch die hohe Nachfrage nach Kleinsatelliten und deren Komponenten, die für globale Konnektivität, Erdbeobachtung oder Forschung eingesetzt werden, wächst dieser Bereich stetig.
  • Regierungsaufträge: Ein signifikanter Teil der Einnahmen kommt von Regierungsbehörden, insbesondere der NASA und dem US-Verteidigungsministerium, die oft an der Entwicklung neuer Technologien oder der Durchführung kritischer Weltraummissionen interessiert sind. Diese Aufträge sind oft langfristig und stabil.

Die Profitabilität wird maßgeblich durch die Anzahl der durchgeführten Starts und die Effizienz in der Produktion von Raumfahrtsystemen bestimmt. Höhere Startfrequenzen und eine optimierte Produktion senken die Kosten pro Einheit.

RKLB
Finanzen 2025

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Im zweiten Quartal 2025 meldete Rocket Lab eine starke Entwicklung mit einem Rekordumsatz von 144,5 Millionen US-Dollar, was einem Anstieg von 36 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Dieser Umsatz übertraf die eigene Prognose des Unternehmens. Das Wachstum wurde durch eine erhöhte Anzahl von fünf erfolgreichen Electron-Missionen im Quartal vorangetrieben, was die operationelle Stärke des Unternehmens unterstreicht. Trotz der positiven Umsatzentwicklung verzeichnete Rocket Lab einen Nettoverlust von 66,4 Millionen US-Dollar, der die Markterwartungen für den Gewinn pro Aktie verfehlte. Dieser Verlust wird vom Management als fortlaufende Investition in das Neutron-Raketenprogramm und strategische Expansionen erklärt, die das Unternehmen für langfristiges Wachstum positionieren sollen. Der Auftragsbestand blieb mit rund 1 Milliarde US-Dollar robust, was die anhaltende Nachfrage nach den Dienstleistungen von Rocket Lab signalisiert.

Highlights Q2-2025

Wichtige Highlights aus dem Quartal sind:

  • Umsatz: Ein Rekordumsatz von $144,5 Millionen, der die Schätzungen der Analysten übertraf.
  • Betriebliche Leistung: Fünf erfolgreiche Electron-Starts, darunter zwei innerhalb von 48 Stunden, was die operative Effizienz des Unternehmens unterstreicht.
  • Auftragsbestand: Der robuste Auftragsbestand blieb bei rund $1 Milliarde, was die anhaltende Nachfrage nach den Dienstleistungen von Rocket Lab signalisiert.
  • Strategische Entwicklungen: Das Unternehmen machte Fortschritte bei seinem Medium-Lift-Raketenprogramm Neutron, mit dem Startkomplex 3, der kurz vor der Fertigstellung steht. Zudem wurde der Zukauf von GEOST für $275 Millionen angekündigt.
  • Ausblick: Für das dritte Quartal 2025 rechnet Rocket Lab mit einem Umsatz zwischen $145 Millionen und $155 Millionen, was die Erwartungen der Analysten bestätigt.

Bilanz Q1-2025

  • Wachstum der Aktiva: Die Gesamtaktiva sind von 941,2 Mio. USD Ende 2023 auf 1.184,3 Mio. USD per Ende Q1 2025 (oder Ende 2024, da die Zahlen für Q1 2025 im Auszug die gleichen sind wie 2024 in manchen Details, was auf eine Stichtagsbetrachtung des Jahresendes hindeutet, aber die Cash-Position in Q1 2025 höher ist) gestiegen, was auf die Expansion des Unternehmens hinweist.
  • Anstieg der Barmittel: Die Cash-Position hat sich von 162,5 Mio. USD Ende 2023 auf 308,3 Mio. USD Ende Q1 2025 deutlich verbessert, was für die Finanzierung der Geschäftstätigkeit wichtig ist.
  • Zunahme der langfristigen Schulden: Die langfristigen Schulden haben sich von 102,8 Mio. USD Ende 2023 auf 404,4 Mio. USD Ende Q1 2025 stark erhöht. Dies könnte auf die Finanzierung von Großprojekten wie der Neutron-Entwicklung oder Akquisitionen hindeuten.
  • Abnahme des Eigenkapitals: Das Eigenkapital ist von 554,5 Mio. USD Ende 2023 auf 382,5 Mio. USD gesunken. Dies ist oft ein Ergebnis kumulierter Verluste (was sich auch in der GuV zeigt) und/oder anderer Kapitalbewegungen.

SWOT

Zukunftsaussichten

Die Zukunftsaussichten für die Aktie von Rocket Lab (RKLB) sind stark mit dem Wachstum des globalen Raumfahrtsektors und den strategischen Erfolgen des Unternehmens verknüpft. Analysten sehen in der Regel ein erhebliches Wachstumspotenzial, insbesondere da Rocket Lab in einer Nische agiert, die von der steigenden Nachfrage nach kleinen Satellitenstarts profitiert.

Die Entwicklung der größeren Neutron-Rakete wird als entscheidender Meilenstein angesehen, um die Abhängigkeit von der Electron-Rakete zu verringern und in den lukrativen mittelschweren Nutzlastmarkt vorzudringen, in dem es mit der wiederverwendbaren Falcon 9 von SpaceX konkurriert.
Ein weiterer Wachstumstreiber ist das End-to-End-Geschäftsmodell von Rocket Lab, das Satellitenherstellung und Startdienste kombiniert. Dies macht das Unternehmen zu einem attraktiven Partner für staatliche und kommerzielle Kunden.

Allerdings bleibt die Aktie aufgrund der hohen Investitionskosten für Forschung und Entwicklung, des intensiven Wettbewerbs und des Risikos von technologischen Rückschlägen weiterhin volatil und spekulativ.

Wettbewerb

  • SpaceX (privat): Der größte und prominenteste Konkurrent. SpaceX ist mit seiner wiederverwendbaren Falcon 9-Rakete und der Entwicklung des Starship-Systems der dominante Akteur im globalen Startmarkt. Unterschied zu Rocket Lab: SpaceX konzentriert sich auf schwere und mittelschwere Nutzlasten, während Rocket Lab mit seiner Electron-Rakete den Kleinsatellitenmarkt bedient. Dies führt zu einer gewissen Komplementarität, aber auch zu direktem Wettbewerb durch Rideshare-Angebote von SpaceX (mehrere kleine Satelliten auf einem einzigen Start).
  • Firefly Aerospace (privat): Ein direkter Konkurrent im Kleinsatelliten- und mittelschweren Markt. Firefly Alpha ist die Rakete für kleine Nutzlasten, und Firefly ist ebenfalls in der Entwicklung einer größeren Rakete (MLV). Das Unternehmen hat sich auch auf den Mond-Logistik-Markt konzentriert und konnte hier bereits Erfolge verbuchen.
  • Avio S.p.A. (öffentlich gelistet): Avio ist ein italienisches Raumfahrtunternehmen, das als Hauptauftragnehmer für die Vega-Raketen von Arianespace fungiert. Es ist daher ein indirekter, aber wichtiger Wettbewerber im europäischen Startmarkt.
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Fazit

klassische Wachstumsaktie

Argumente für ein Investment:

  • Attraktiver und wachsender Markt: Der Raumfahrtsektor bietet enorme langfristige Wachstumschancen.
  • Starke Positionierung: Rocket Lab hat sich als führender Anbieter im Kleinraketensegment etabliert und expandiert aggressiv in andere Bereiche.
  • Vertikale Integration: Das End-to-End-Geschäftsmodell ist ein differenzierendes Merkmal und könnte zu höheren Margen und Kundenbindung führen.
  • Innovationskraft: Das Unternehmen ist technologisch führend in seinem Bereich.
  • Potenzial der Neutron-Rakete: Ein erfolgreicher Start und die Kommerzialisierung der Neutron könnten das Unternehmen in eine neue Liga heben.

Argumente gegen ein Investment (Risiken):

  • Hohe Bewertung: Die Aktie ist hoch bewertet und preist bereits viel zukünftiges Wachstum ein. Korrekturen sind möglich, wenn die Erwartungen nicht erfüllt werden.
  • Noch nicht profitabel: Das Unternehmen schreibt noch Verluste und der Weg zur nachhaltigen Profitabilität ist mit hohen Investitionen und Unsicherheiten verbunden.
  • Wettbewerb und Startrisiken: Der Sektor ist hart umkämpft, und jeder Fehlschlag kann teuer sein.
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Disclaimer

– keine Anlage- oder Kaufempfehlung –

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